PIII-Prozessoren sind teuer und kaum verfügbar

16.03.2000
Da der Prozessormarkt von einer anhaltenden Verknappung gekennzeichnet ist, ist die Preislage dementsprechend hoch. Der Fachhandel kann aber nicht hoffen, dass sich die Situation bis April entscheidend verbessert.

Beim Thema Prozessoren sehen immer mehr Fachhändler rot. Die schlechte Verfügbarkeit der Intel-CPUs macht ein vernünftig kalkuliertes Geschäft unmöglich. "Wenn wir unsere Kunden derart vor den Kopf stoßen beziehungsweise ignorieren würden, wären wir schon lange pleite", schimpft ein Augsburger Fachhändler gegenüber ComputerPartner. "Es ist mir ein Rätsel, wie ein Weltfirma vom Kaliber Intels eine dermaßen schlechte Produktpolitik führen kann."

Die Distribution versucht, den Handel mit Durchhalteparolen bei der Stange zu halten. Gerüchten zufolge soll Mitte März wieder eine größere Lieferung kommen. Die Frage ist nur, wie groß eine "größere" Lieferung ist und wie viele Wiederverkäufer trotzdem keine Ware bekommen. "Wir verkaufen normaler- weise die achtfache Menge an Prozessoren", sagt Markus Danner, Absatz-Manager bei Computer 2000. "Daher verdampft alles, was derzeit als Lieferung bezeichnet wird."

Die Auftragsbücher der Distributoren sprechen von einem 16-mal so hohen Bedarf wie zurzeit geliefert werden kann. Dieser Wert ist jedoch nicht realistisch, da viele Kunden höhere Orders abgeben, in der Hoffnung, wenigstens einen kleinen Teil davon zu bekommen.

Die von Intel vorgegebenen Preise haben in der Regel keine große Gültigkeit, die letzte Preissenkung Ende Februar glich jedoch wirklich einer Farce. Der Händlereinkaufspreis ist je nach Typ zwischen rund 500 und 50 Mark gefallen. Genützt hat es dem Handel wenig, denn dadurch ist keine einzige CPU zusätzlich auf den Markt gekommen.

Bei AMD ist die Liefersituation etwas besser, doch der Athlon ist für viele Integratoren keine Alternative. "Im Netzwerkbereich wird AMD nicht akzeptiert", sagt Danner. Zwar hat der Celeron von der Pentium-III-Verknappung profitiert, doch auch hier sind allmählich alle Reserven aufgebraucht. Der Handel muss sich darauf einstellen, dass in Zukunft auch der Sockel370-Prozessor nicht mehr in ausreichenden Stückzahlen verfügbar sein wird. Beobachter gehen davon aus, dass die Allokation bei Intel noch bis Ende April anhalten wird. Es wird vermutet, dass Slot1-CPUs bis dahin komplett aussterben werden. (kfr)

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