Platz der Alcatel-Lucent-Deal noch?

30.08.2006
Die französischen Anlageberater von Proxinvest empfehlen Alcatel-Aktionären, gegen die geplante Fusion zu stimmen. Sie würden für die TK-Hochzeit einen zu hohen Preis bezahlen.

Am 7. September ist es endlich soweit: Die Aktionäre von Alcatel und Lucent sollen an diesem Tag ihr Plazet zur der seit April geplanten Fusion der beiden TK-Unternehmen abgeben. Im Vorfeld der Abstimmung versuchen nun Anlageberater, das Stimmverhalten der Aktionäre zu beeinflussen.



So sandte jetzt Proxinvest einen Brief an Fonds-Manager mit der Aufforderung, gegen die Fusion zu stimmen. In den Augen der Anlageberater von Proxinvest zahlen die Alcatel-Aktionäre nämlich einen zu hohen Preis für die Übernahme von Lucent: Für eine Lucent-Aktie sollen die Aktionäre 0,1952 Alcatel-Anteile erhalten. Ein Verhältnis, das Proxinvest angesichts der schwachen Performance von Lucnet nicht angemessen erscheint. Zudem sei es in dem neuen kombinierten Unternehmen Alcatel Lucent zu schwierig, den Chairman oder den CEO zu entmachten. Dies sei nämlich nur mit zwei Dritteln der Stimmen des Aufsichtsrates möglich.

Während die französischen Anlageberater gegen die Fusion Stimmung machen, empfehlen US-amerikanische Berater wie Institutional Shareholder Services oder Glass, Lewis & Co. den Anlegern, dem Deal zuzustimmen. Sie kommen bei ihrer Analyse zum dem Ergebnis, dass die Fusion ein attraktives Synergiepotenzial habe und die künftige Strategie des Gemeinschaftsunternehmens sehr viel versprechend sei.

Damit der Merger wie geplant über die Bühne gehen kann, müssen jeweils zwei Drittel der Aktionäre von Alcatel und Lucent ihre Zustimmung abgeben. (Computerwoche/haf)

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