Poker um die UMTS-Erlöse

14.03.2002

Was passiert mit den UMTS-Milliarden? Im März startete in Karlsruhe der größte Geldpoker des Jahres. Vor dem Bundesverfassungsgericht streiten sich Bund und Länder. Die Länder fordern die Hälfte der Lizenzerlöse, also rund 25 Milliarden Euro. Die Argumentation der Länder: Die Lizenznehmer, wie zum Beispiel die Deutsche Telekom, Mannesmann Mobilfunk und Viag Interkom, könnten ihre Lizenzgebühren von jeweils rund 8,4 Milliarden Euro als Betriebsausgaben geltend machen, was für Länder und Kommunen bei Körperschaft- und Gewerbesteuer beträchtliche Steuerausfälle bedeute.

Die Telekommunikationsbranche selbst steckt in der Klemme. Der UMTS-Start wird aufgrund der Börsenflaute und des Technologie-Chaos immer weiter nach hinten verlegt. Die Unternehmensberatung Mummert + Partner sieht den Staat gefordert: Um Schlimmeres zu verhindern, müssen die staatlichen Restriktionen gelockert werden. Die Milliardenlast droht die ersten Lizenzinhaber aus dem Markt zu drängen. Dringend notwendige Investitionen blieben aus, weil den Firmen das Geld fehlt. T-Mobile und Viag Interkom haben ihren UMTS-Start auf das zweite Halbjahr 2003 verschoben. (bv)

www.mummert.de

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