Portstation: Schnittstellen-Baukasten für Notebook-Besitzer

16.03.2000
Mit dem USB ist es ein Kreuz. Konsequent genutzt, reichen die beiden serienmäßigen Anschlüsse am PC gerade für Maus und Joystick. Zahlreiche andere Peripheriegeräte drängen aber ebenfalls an die schmale Buchse. Ein Hub ist eine Lösung, doch warum nicht gleich ein ganzes Hub-System? Wie es sich mit Xircoms entsprechender Lösung verhält, hat ComputerPartner näher untersucht.

Die in Grau gehaltenen Bausteine des Andockgeräts "Portstation" sind zusammen mit Netzteil, USB-Verbindungskabel, Software-CD, Kurzanleitung und Registrierungsunter- lagen transportsicher verpackt. Zum für Händler besonders preisgünstigen Connection Starter Kit gehören ein Vierfach-USB-Verteiler (Hub), ein paralleles Drucker- und ein Zweifach-PS/2-Modul. Die knapp 30 Zeilen deutscher Kurzanleitung im mehrsprachigen Heftchen reichen aus, um den Apparat zur Schnittstellenerweiterung in Betrieb zu nehmen. Den Rest besorgen Plug & Play sowie ein Online-Benutzerhandbuch auf der CD. Bei der Installation wird für die Hardware-Erkennung unter Windows 98 neben den Xircom-Treibern auch noch die Windows-CD benötigt, um einige Basistreiber für USB nachzuladen.

Der Hersteller empfiehlt, zuerst sämtliche angeschlossenen Module zu laden und danach das Gerät neu zu starten. Das war es dann aber auch schon mit der Installation. Beim nächsten Mal werden die benutzten Module erkannt und ohne Neustart aktiviert. Falsch machen lässt sich hierbei nichts. Leuchtdioden zeigen den Zustand der einzelnen Bausteine an. Wird ein Modul vergessen, verlangt spätestens bei dessen Aktivierung die Selbsterkennungsfunktion die erforderliche CD. Ebenso ist es mit zusätzlichen Modulen wie Ethernet oder 56K-Modem.

Der Clou bei der Portstation ist ihre Flexibilität. Wird beispielsweise nur der USB-Hub gebraucht, können die anderen Module - im wahrsten Sinn des Wortes - zu Hause gelassen werden. Ihr Austauschen ist allerdings nichts für zarte Gemüter. Die Portstation wird an jener Stelle auseinandergebrochen (Sie lesen richtig!), an der das neue Modul eingefügt oder entfernt werden soll. Zusammengesteckt wird das Gerät genauso leicht: Wenn es klickt, ist das neue Modul integriert.

Angeschlossene Peripheriegeräte erkennt Windows nun wie gehabt. Sei es ein Drucker, ein Scanner, eine Maus oder eine PS/2-Tastatur - eventuell benötigte Treiber werden angefordert, als wären sie direkt am PC angeschlossen. Einzig spezielle Treiber wie Epsons Druck-Manager lassen sich nicht ansprechen. Hier sollte auch der Xircom-Parallelport konfigurierbar sein, um die diversen Druckmodi zu unterstützen.

Bei PS/2-Mäusen und -Tastaturen waren überhaupt keine Probleme festzustellen. Zwar wurden in der Systemsteuerung die zusätzlichen PS/2-Ports nicht angezeigt, dafür aber die angeschlossenen Geräte, die sich im Test auch während des Betriebs an- und abstecken ließen. Beim aktiven USB-Hub waren auch Kameras, Joypads oder Webcams kein Grund zur Aufgabe, da durch die Stromversorgung die erforderliche Betriebsspannung der USB-Ports garantiert ist.

Auch für Windows CE, Compact Flash und Smart Media

Die Einsatzmöglichkeiten der Portstation sind vielfältig. Als günstige Andockstation für Notebooks können mit je einem Kabel Netzwerk, ISDN-Modem, Drucker, Scanner, Tastatur und Maus angeschlossen werden. Werden die Geräte am Desktop-PC gebraucht, kann das USB-Kabel wieder in den stationären Rechner gesteckt werden. Im Soho-Umfeld eine praktische Sache, denn neben dem verminderten Kabelgewirr brauchen auch die externen Ein- und Ausgabegeräte nur einmal gekauft zu werden. Eine Tatsache, die den recht hohen Anschaffungspreis der Module erklärt.

Durch die flache Bauweise eignet sich die Portstation auch für unterwegs. Wer Vorträge, Schulungen oder Präsentationen abhält, wird die Schnittstellenerweiterung nicht mehr hergeben wollen. Gespannt darf man auf die zukünftigen Erweiterungen sein. Funk-, Card-Bus-, ISDN- oder Infrarotmodule wären schon eine tolle Sache. Xircoms Portstation verspricht jedenfalls zufriedene Kunden dank einfacher und unkomplizierter Be- dienung, Erweiterbarkeit und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Eine eingeschränkte Garantie auf Lebenszeit für die Hardware und zwei Jahre für die Software runden das Angebot ab.

Die Hotline ist zwar in Belgien, doch stand während des Tests binnen einer Minute ein kompetenter, deutschsprechender Mitarbeiter zur Verfü- gung. Zudem gibt es für Händler eine gebührenfreie Presales-Infoline. (kew)

<b>Kurzgefasst</B>

Die "Portstation" von Xircom ist die ideale Dockingstation für USB-Ein- und -Ausgabegeräte bei Notebooks, vor allem im Soho-Bereich. Sie ist im Handumdrehen installiert, alle Kabel und Treiber sind anbei. Ein Renner wird das Gerät jedoch nur, wenn es Xircom schafft, die Parallel-Schnittstelle den Bedürfnissen der Drucker anzupassen. Denn die bidirektionale Verbindung zum Drucker ist unverzichtbar - daher die etwas schlechtere Benotung. Der Preis ist okay, vor allem bei der Händler-Testversion.

Anbieter:

Xircom Deutschland GmbH

Am Soldnermoos 17

85399 Hallbergmoos

Tel. 0 89/6 07 68-350

Fax 0 89/6 07 68-355

www.xircom.com

Preis:

Connection Starter Kit: 325/406 Mark (HEK/VK)

Händler-Testversion: 166 Mark

Zusatzmodule: zwischen 90 und 270 Mark

Angaben zzgl. MwSt.

Vertrieb/Distribution:

Broadliner, Notebook-Distributoren

Wertung:

Gerät: 3

Handbuch: 2

Lieferumfang: 1

Ease-of-Use: 1

Händler-Support: 1-2

CP-TIPP: 2

(Bewertung nach Schulnoten)

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