Praktische Tipps

PR in eigener Sache

29.02.2008
Beate M. Reisinger über die Kunst der Selbst-Präsentation bei Vorstellungsgesprächen und im Arbeitsalltag.

Ob bei Vorstellungsgesprächen, mit Kunden oder ganz einfach im Arbeitsalltag: Man muss sich verkaufen; nicht etwa seine Seele, nein, man muss sich verkaufen im Sinne von darstellen, positionieren, präsentieren: Das eigene Wissen und Können, die eigenen Potentiale, die eigene Leistung und Erfahrung. Denn, nur weil die Ausbildung oder der Uniabschluss hinter einem liegen, heißt das nicht, dass einem automatisch die Türen offen stehen und im Beruf auch ganzheitlich wahrgenommen wird. Wer weiter kommen will, für den geht´s jetzt erst richtig los, denn die Karriere fällt in der Regel nicht vom Himmel.

Was hier besonders ins Auge sticht: Es gibt Menschen, denen scheint diese Gabe in die Wiege gelegt worden zu sein. Geborene Marktschreier, die nicht müde werden, ihre Ware - nämlich sich selbst als unersetzliche Spitzenkraft -, wann immer sich eine Möglichkeit ergibt, anzupreisen. Und meistens sind das auch noch die Kollegen, die beim Rest der Mannschaft nicht gerade für ihre Kompetenz oder ihren Arbeitseifer geschätzt werden. Doch sie verkaufen sich gut, und das schürt den eigenen Ärger und Frust umso mehr, weil man genau mitbekommt, welchen Einsatz der Kollege wirklich bringt, wer am Abend da ist, wer Zusatzaufgaben, Vertretungen etc. übernimmt.

Selbst denkt man vermutlich, was das "sich verkaufen" betrifft: Der Chef sieht doch, was ich auf dem Schreibtisch habe, was ich leiste. Da muss ich mich doch nicht auch noch verkaufen! Spätestens wenn aber wieder ein "Verkäufertyp" mit einer Beförderung an Ihnen kalt lächelnd vorbei zieht, könnten Sie ins grübeln kommen und überlegen, ob Sie nicht Ihre Strategie ändern sollten. Und mit ein bisschen Übung ist das Verkaufen auch gar nicht mehr so schwer - Selbst-PR ist das Schlagwort für den Erfolg. Einem alten Sprichwort folgend: Tue Gutes und rede darüber. Dazu einige Tipps der Münchener Managementtrainerin Beate M. Reisinger:

1. Bevor Sie sich überlegen, wie Sie sich am besten verkaufen können, wie Sie sich präsentieren oder besser durchsetzen, sollten Sie sich eine andere Frage stellen: WAS verkaufe ich? Der erste Schritt muss immer sein, den eigenen Willen und die eigene Motivation aufzuspüren. Träume, Ziele, Lebenspläne - jeder Mensch hat etwas, worin seine wirkliche Leidenschaft steckt, womit er sich selbst für besondere Leistungen motivieren kann. Was ist es bei Ihnen?

2. Wenn Sie sich dessen bewusst sind, sollten Sie Ihre Stärken definieren: Worin sind Sie richtig gut, was können Sie, was andere nicht so gut können? Wofür werden Sie gelobt, was schätzen zum einen andere an Ihnen, welche Fähigkeiten mögen Sie an sich selbst?

3. Was jetzt nötig ist, ist die Definition von Zielen. Nur so ist es möglich, sich überzeugend zu verkaufen. Diese Ziele sollten sowohl kurz-, wie auch mittel- und langfristig sein. Auch wichtig: Wer kann bei der Erreichung dieser Ziele behilflich sein? Um nicht gleich am Anfang den Überblick zu verlieren, ist es oft möglich, größere Ziele in mehrere Etappenziele zu gliedern. So lassen Sie sich noch besser in das Alltagsleben integrieren.

4. Sind Sie sich Ihrer eigenen Ziele bewusst, sind Sie praktisch bereits über der Bergkuppe: hier setzt die Selbst-PR an, denn jetzt wissen Sie, was Sie wollen, und damit strahlen Sie diese Ziele auch automatisch aus - es geht an die Umsetzung. Mit natürlichem Selbstbewusstsein und Authentizität sorgen Sie dafür, dass Sie sich in der entsprechenden Situation (Zielgespräch mit Chef, Erstpräsentation eines Konzeptes beim Kunden) perfekt präsentieren. Sie haben durch diese Vorgehensweise ein professionelles, überzeugendes und glaubwürdiges Auftreten erreicht - und das ohne zu schauspielern, sondern nur dadurch, dass Sie sich bewusst gemacht haben, WAS Sie darstellen und WAS Sie verkaufen, WO Sie hin wollen: Ihre persönliche und einzigartige Qualifikation, Ihre Ideen, Ihre Vision.

Diese Art von Selbst-PR ist echt - und doch kann man dabei in kleinere und größere Fehler-Näpfchen laufen: Bescheidenheit führt genauso wenig zum Erfolg wie zu dickes Eigenlob. Und selbst wenn Chancen manchmal sogar vom Himmel fallen, ergreifen muss man sie immer noch selbst. Was jedoch erlaubt ist, ist Gefühle zeigen, Leidenschaft und Begeisterung bei anderen wecken, sie mitreißen und überzeugen. Außerdem klappt auch nicht alles immer und sofort: Geduld, Ausdauer und eine gewisse Frustrationstoleranz sind für den eigenen Erfolg unerlässlich. So lange Sie Ihre neu gewonnene Einstellung und Haltung, Ihre Marke Ich aufrecht erhalten, Ihre Ziele und Potentiale nicht aus den Augen verlieren, wird Ihre Selbst-PR auch fruchten.

Wer denkt, er schafft das nicht alleine: Auch professionelle Unterstützung ist erlaubt. Sie können an einem Mentorenprogramm teilnehmen, ein Coaching wahrnehmen oder spezielle Seminare besuchen.

Weitere Informationen zum Thema und zu entsprechenden Fortbildungsangeboten, erhalten Sie direkt bei Beate M. Reisinger, Management Solutions, Nymphenburgerstr. 211, 80639 München, unter der Telefonnummer 089/1 67 52 76, per Fax: 089/13 99 95 04 oder via E-Mail: info@bmr-managementsolutions.de. Internet: www.bmr-managementsolutions.de (mf)

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