Praxistest: LG KC910 Renoir

06.02.2009

Ausstattung

Die technischen Daten der KC910-Kamera übertreffen den ärgsten Konkurrenten Samsung M8800 Pixon sogar noch. 8-Megapixel-Linse von Schneider-Kreuznach, Xenonblitz, Bildstabilisator, ISO 1600, Autofokus, manueller Fokus, Beauty shot, Gesichtserkennung, Smile shot, Blinzelerkennung und Lichtoptimierung. Letztendlich ist aber egal, wie viel Technik in einem Gerät steckt, wichtiger ist das Ergebnis. Das LG-Handy schafft recht scharfe Innenaufnahmen, die dank Lichtoptimierung und ISO 1600 gut ausgeleuchtet sind. Bildrauschen tritt dabei natürlich deutlicher als bei Außenaufnahmen auf, hält sich aber in Grenzen. Offensichtlich leistet die Software bei der Rauschunterdrückung gute Arbeit. Auch bei Blitzaufnahmen in völliger Dunkelheit überzeugt das Renoir. Im Durchschnitt leuchtet der Xenon-Blitz Motive bis 3,5 Meter gut aus.

Insgesamt liefert das Renoir eine sehr gute Vorstellung beim Fotografieren ab. Bei Außenaufnahmen am Tage kommt es zwar nicht an das Pixon heran und auch bei Nachtaufnahmen ohne Blitz gerät es ins Hintertreffen, punktet aber durch den guten Bildstabilisator bei Innen- und Blitzaufnahmen. Auch der Videomodus schneidet trotz geringfügig niedrigerer Auflösung durch die bessere Zeitlupenfunktion und die zusätzliche Zeitrafferfunktion etwas besser ab.

Fast genauso viel Zeit wie beim Abspielen der Musikstücke vergeht beim Übertragen der Musik auf das Handy. Für 30 Megabyte Musik braucht das Renoir mit Hilfe des eigentlich schnellen Windows Media Player geschlagene 1 Minute und 20 Sekunden. Hat man diese Hürde einmal übersprungen, landet man in der Musikbibliothek. Dort lässt die spärliche Auswahl nach Künstler, Alben und Genres nichts Gutes erahnen. Wie beim Samsung M8800 Pixon gibt der Player optisch nicht viel her, punktet aber mit der überwiegend fingerfreundlichen Bedienung. Mittig wird das Coverart dargestellt, darüber befindet sich der Auswahlbutton für die Dolby-Mobile-Funktion. LG geht es dabei nicht um Surround-Sound, sondern um ein volleres Klangbild, das unter anderem durch die Anhebung der Bassfrequenzen erreicht wird. Leider ist das die einzige Möglichkeit, den Klang zu verändern. Dem Renoir fehlt ein Equalizer. Dass der Sound des Players dennoch gut ist, verdankt er vor allem dem hervorragend auf das Handy abgestimmten Stereoheadset. Die In-Ear-Kopfhörer produzieren richtig positioniert einen ausgewogenen, basslastigen Sound. Wie schon der Vorgänger, das LG KU990 Viewty, kann das Renoir Filme im DivX-Format abspielen und dank TV-Ausgang auf andere Geräte übertragen.

Trotz HSDPA mit 7,2 MBit/s bauen sich Internetseiten nur langsam auf. Auch wenn man mit einem WLAN-Netz verbunden ist, wird das Renoir nicht viel schneller. Trotz des großen Bildschirms taugt das Handy also kaum zum Surfen. Der Browser bietet ohnehin nicht viel Komfort. Gezoomt wird, indem man den Finger länger auf eine Stelle gedrückt hält, wahlweise auch über einen Tip auf das Lupensymbol und den anschließend eingeblendeten Schieberegler. Außer einer Favoritenverwaltung und einem Verlauf gibt es kaum unterstützende Features. Bei E-Mails sieht es nicht besser aus. Hilfe beim Einrichten von Postfächern erhält man nicht, alle Zugangsdaten muss man akribisch von Hand eingeben. Anschließend werden auf dem großen Display gerade einmal 4 Header angezeigt - im Hochformat. Das Herunterladen der vollständigen E-Mail dauert wie schon der Seitenaufbau beim Browser sehr lang. HTML-Mails werden nicht dargestellt.

Das bekannte 3D-Rennspiel Asphalt 3 läuft auf dem Renoir nur mit extrem abgespeckter Klötzchengrafik schnell und flüssig. Bei der Auswahl der restlichen Spiele geht LG geschickter vor und wählt nur grafisch anspruchslose 2D-Spiele. Die sind zwar durchaus unterhaltsam, ärgerlich ist allerdings, dass es sich dabei lediglich um Demoversionen handelt, die jeweils nur 120 Sekunden angetestet werden können. Voll nutzbar sind nur die beiden M-Toy Spiele, die über den Lagesensor per Bewegung des Handys bedient werden.

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