Presseschau

28.05.1998

Die Lebensmittelzeitung vom 15.5.1998 geht auf den Vorwurf des Media Marktes ein, Aldi wolle mit den PC-Aktionen nur sein Image aufpolieren, ohne auf die Margen Rücksicht zu nehmen:Dabei hat Media Saturn - trotz guter Fujitsu-Konditionen für 10.000 Rechner - bei der aktuellen Attacke wohl selbst alle Renditeüberlegungen vernachlässigt. (...) Ob es Media mit der Aktion gelingt, das von Aldi bei den Kunden aufgebaute Preis-Leistungs-Vertrauen zu beschädigen, bleibt abzuwarten. Aldi dürfte die eigene Aktionspolitik mit zeitlich begrenzten Computerofferten kaum einstellen. Letztlich hat Aldi sogar dafür gesorgt, daß erneut neue Preisschwellen vom Markt definiert werden. Insofern fragen sich Branchenbeobachter, ob der Schuß für die Fachmärkte nicht nach hinten losgeht.

Die Süddeutsche Zeitung vom 19.5.1998 befaßt sich mit der Konfrontation des amerikanischen Justizministeriums gegen Microsoft:

Zu Recht hassen Marktfans Monopolisten. Aber noch mehr müßte es sie grämen, wenn Beamte bestimmen, wer was in einer Industrie vermarktet, deren Technologie sich schneller ändert als die Fortüne von SPD-Kanzlerkandidaten. (...) Dieser Krieg kann nur eine Aufgabe haben: zu verhindern, daß Microsoft Innovationen verhindert. Das ist nämlich das Feine an der permanenten Techno-Revolution: Der Kaiser von heute könnte schon morgen ganz nackt sein.

Das Handelsblatt vom 16.5.1998 fragt nach den Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit E-Commerce erfolgreich wird:

Nach der Lösung sicherer Online-Zahlungsmodalitäten fehlt jetzt nur noch ein kundenfreundliches Liefersystem, das berücksichtigt, daß Berufstätige keine Zeit haben, auf den Paketmann zu warten. Ist auch dies gelöst, kann das Online-Kaufen geradezu paradiesisch werden. (...) Für Ärger sorgen dann nur noch die hohen Telefon- und Provider-Rechnungen. Vergessen sollte man bei dieser Vision aber nicht die Einkaufsgewohnheiten, die sich nur allmählich verändern lassen, und auch dann nur, wenn ein klarer Vorteil erkennbar ist.

Die Wirtschaftswoche vom 21.5.1998 weist auf die Probleme hin, die mit Apples Rückkehr in den Massenmarkt verbunden sind:

(...) seit sich Apple aus dem PC-Massengeschäft zurückgezogen hat, ist die Zahl der angebotenen Softwarepakete für Macintosh-Rechner deutlich zurückgegangen. Selbst langjährige Apple-Verbündete wie die Softwareschmiede Adobe entwicklen inzwischen in erster Linie Programme für das Betriebssystem Windows des Giganten Microsoft. So wirkt Job's jüngste Attacke wie die Quadratur des Kreises: Denn die Softwarefirmen werden erst wieder Mac-Programme entwickeln, wenn die Verbreitung der Apple-Rechner zugenommen hat. Dies ist jedoch nur möglich, wenn es auch wieder mehr Software für diese Geräte gibt.

Auch der Spiegel Nr. 21/98 beschäftigt sich unter der Schlagzeile "Ruhm oder Ruin" mit der Zukunft von Apple:

Noch nehmen sich die Erfolge bescheiden aus. Zwar schreibt Apple, nachdem über die Jahre Milliardenverluste aufgelaufen waren, seit zwei Quartalen wieder schwarze Zahlen. Erstmals nach einer Serie von Rückschlägen steigerte die Firma ihren Marktanteil. Aber auch damit stehen nur vier Prozent des US-amerikanischen PC-Verkaufs im Zeichen des Apfels. Der Rest gehört de facto dem Duo Intel/Microsoft. (...) Ein Dilemma bleibt bestehen: Nach wie vor bekennt sich Apple zur Isolation. Macintosh-Programme werden auch weiterhin inkompatibel zur Windows-Welt sein.

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