Handelsblatt
Das Geschäftsmodell von Dell nimmt das "Handelsblatt" unter die Lupe:
In einem für die Konkurrenz geradezu beängstigenden Tempo erobern die Amerikaner weltweit Marktanteile. In Deutschland hat sich Dell nach einem langsamen Start innerhalb von anderthalb Jahren auf Rang drei nach Fujitsu Siemens (FSC) und HP katapultiert. (...)
Die Wettbewerber von Dell hoffen, dass die Amerikaner mit ihrer Philosophie auch im Computermarkt langsam ans Limit stoßen. "Das Direktmodell ist in Deutschland ausgereizt", glaubt Karola Bode, Marketing-Managerin bei HP. Deshalb habe Dell sich davon in Deutschland bereits wieder verabschiedet. In der Tat: Dell arbeitet längs mit Systemhäusern zusammen, die den lokalen Kontakt zu den Kunden halten und Service anbieten.
Auch Deutschlands Platzhirsch FSC sieht den weiteren Erfolg des Konzepts skeptisch. "Wir werden nie zum Direktverkauf übergehen", sagt eine Sprecherin, "viele unserer Kunden würden nie direkt kaufen. Die meisten wollen die Betreuung durch unsere Händler." Dell beeindruckt dies wenig: In diesem Quartal sollen Umsatz und Gewinn weiter kräftig steigen.
Financial Times
Ebenfalls mit dem Direktvermarkter beschäftigt sich die "Financial Times Deutschland":
"Der Einstieg des texanischen Konzerns in den PDA- und Druckermarkt könnte für die dort etablierten Hersteller zu einer ernsthaften Bedrohung werden. (...) Tim Mui, Analyst vom Marktforschungsunternehmen IDC: "Das sind schlechte Nachrichten für den Marktführer Palm. Es wird bald sehr interessant auf dem PDA-Markt."
Auch mit dem Eintritt in den Druckermarkt fährt Dell einen Angriff auf etablierte Hersteller. Bei Hewlett-Packard (HP) ist das Druckergeschäft beispielsweise mit einem Anteil von 70 Prozent der größte Gewinnbringer des Konzerns. (...) HP hat deswegen bereits im Juli einen Lieferstopp von Druckern, Scannern und Digitalkameras an Dell verhängt. (...)
Warum die Texaner diesen Machtkampf mit HP provoziert haben, hat vor allem mit dem lukrativen Markt der Druckerpatronen zu tun. Obwohl Kunden bei Dell Drucker kaufen, beziehen sie Ersatzkassetten- und Patronen weiter über den Einzelhandel. Dort geht Dell im Moment leer aus. Mit eigenen Druckern - und damit auch Patronen - würde sich das ändern.