Presseschau

25.07.2002

Financial Times

Im letzten Quartal hat Microsoft wieder eine Nettoumsatzrendite von über 20 Prozent erwirtschaftet. Mit seinen enormen Gewinnen kann Microsoft "sein Monopol ungestört ausbauen", befürchtet die "Financial Times Deutschland" vom 22.7.:

Bill Gates und die Seinen mögen in solchen Renditen den Lohn für erfolgreiche Arbeit sehen. Für die Wirtschaft sind solche Monopolrenten Gift. (...) Bedenklich ist dabei vor allem, in welchem Ausmaße Bill Gates mit seinen schier endlosen Ressourcen den Wettbewerb beschränken kann. Der Microsoft-Chef folgt dabei einem bewährten Muster: Er nutzt seine Finanzkraft, um sich in aller Ruhe in immer neue Märkte einzukaufen. (...) Zehnstellige Investitionen sind für Microsoft langfristig die Garantie für weiter wachsende Gewinne. Doch sie schaden dem Wettbewerb und damit den Verbrauchern, die auch weiterhin je nach Belieben des Monopolisten finanziell gemolken werden.

Wirtschaftswoche

Die "Wirtschaftswoche" Nr. 30/02 fragt, ob mit Larry Ellison noch der richtige Kapitän auf der Oracle-Brücke steht:

In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld muss Ellison andere Führungsqualitäten als während des Booms beweisen. Früher reichte es, dass der eloquente Firmenpatriarch auf Veranstaltungen Oracles Produkte in den Himmel lobte und die Konkurrenten wie IBM oder Microsoft mit ein paar derben Sprüchen verhöhnte - die Kundschaft schmunzelte und unterschrieb. Heute schrecken Ellisons markige Verkäufersprüche dagegen mehr ab, als dass sie zum Kauf animieren. Denn in der gegenwärtigen Unsicherheitsphase suchen die Unternehmen vor allem eins: Seriosität. Ob Ellison dafür der richtige Mann ist, scheint mehr als fraglich.

Frankfurter Allgemeine

Dem schwedischen Telekommunikationsunternehmen Ericsson bläst ein eiskalter Nordwind entgegen. Die "FAZ" vom 20.7. stellt die Frage, wie lange sich Ericsson noch alleine halten kann:

Schon wird spekuliert, wann Ericsson zum Übernahmekandidaten wird. Noch wird das Unternehmen von seiner Größe und seiner Aktionärsstruktur gestützt. Aber der Verkauf des Halbleitergeschäfts an Infinion, die Auslagerung der Handy-Sparte und der Abbau von rund 25.000 Arbeitsplätzen können nicht nur als Schritte zurück in die Gewinnzone interpretiert werden.

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