Produkttest: Spiele-Notebook Nexoc Archimedes E408

01.02.2007
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Pure 3D-Power verspricht das Nexoc Archimedes E408 mit 20-Zoll-Display: Zwei High-End-Grafikkarten im SLI-Verbund garantieren Spitzentempo.
Höchste 3D-Leistung, die derzeit in einem Notebook möglich ist: Nexoc "Archimedes E408".
Höchste 3D-Leistung, die derzeit in einem Notebook möglich ist: Nexoc "Archimedes E408".

Pure 3D-Power verspricht das Nexoc Archimedes E408 mit 20-Zoll-Display: Zwei High-End-Grafikkarten im SLI-Verbund garantieren Spitzentempo.

von Thomas Rau, PC-Welt

Testbericht

Tempo: Passend zum Namen präsentiert sich das Archimedes E408 als fixer Rechenkünstler. Es ist als PC-Ersatz auf pure Leistung optimiert und soll vor allem 3D-Spiele beschleunigen: Dafür sorgen zwei Geforce Go 7950 GTX von Nvidia, die per SLI die Pixel-Arbeit gemeinsam erledigen. Zwar sind sie anders als ihre aktuellen Desktop-Kollegen jeweils nur per PCI-Express 8x angeschlossen. Trotzdem lieferte diese Kombination die höchste 3D-Leistung, die derzeit in einem Notebook möglich ist: Selbst beim anspruchsvollen Shooter F.E.A.R. schaffte das Archimedes E408 in der nativen Display-Auflösung (1680 x 1050) und der höchsten Qualitätsstufe rund 70 Bilder pro Sekunde. Mit einem anderen Prozessor wäre allerdings noch mehr drin gewesen: Die Rechenleistung des AMD-Doppelkerners Turion 64 X2 TL-56 (1,8 GHz) kann nämlich mit einem ähnlich getakteten Core2 Duo nicht mithalten. Das gilt zum einen für Standard-Anwendungen: Im Leistungstest Sysmark 2004SE schaffte das Nexoc Archimedes E408 166 Punkte und ist damit nur so schnell wie ein Centrino-Notebook mit Core Duo T2300. Beim CPU-Test des 3DMark 06 erreichte es 1331 Punkte – schwächer als beispielsweise ein Core2 Duo T5500.

Ausstattung: Die Hardware- und Schnittstellen-Ausrüstung des Archimedes E408 ist üppig (zum Beispiel zwei 100-GB-Festplatten, DVI-I-Ausgang, fünf USB-Ports) und liegt auf High-End-PC-Niveau.

Ergonomie: Die hohe durchschnittliche Helligkeit des spiegelnden Riesen-Displays fällt bei Spielen positiv ins Gewicht, allerdings stellte es Farben unnatürlich knallig dar. Weitere Kritikpunkte: Das Display ist sehr ungleichmäßig ausgeleuchtet – oben mittig strahlte es über 30 Prozent heller als im linken Mittel-Bereich. Außerdem ließ sich die Helligkeit kaum herunterregeln, um sie zum Beispiel an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen. Wie von Spiele-Notebooks gewohnt, bläst auch beim Archimedes E408 der Lüfter unter voller Last mit nervender Lautstärke (2,4 Sone).

Mobilität: Das sehr hohe Gewicht (6,72 Kilogramm plus 1,38 Kilogramm für das Netzteil) sowie die extrem kurze Akkulaufzeit (1:12 Stunden) selbst im 2D-Betrieb spielen beim Archimedes E408 keine große Rolle: Diesen „Mobilrechner“ wird man kaum unterwegs nutzen.

Fazit: Die Tempo-Mission erfüllt das Archimedes E408 mit Bravour – es bietet die höchste 3D-Leistung, die derzeit im Notebook möglich ist. Trotzdem wird es nur hartgesottene Spieler begeistern. Als bloßer PC-Ersatz ist es viel zu teuer - auch in Hinblick auf die Zukunftssicherheit der DX9-Grafikkarten und die nicht vollständig überzeugende Verarbeitung.

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