Top oder Flop?

Projekt Ultrabook - packen wir's an!

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Intel geht davon aus, dass im kommenden Jahr der Anteil an Ultrabooks im weltweiten Notebook-Markt 40 Prozent ausmachen wird. Mit Feuereifer sind einige Hersteller dabei, sich in diesem Segment zu platzieren.

Intel geht davon aus, dass im kommenden Jahr der Anteil an Ultrabooks im weltweiten Notebook-Markt 40 Prozent ausmachen wird. Mit Feuereifer sind einige Hersteller dabei, sich in diesem Segment zu platzieren.
Etwas mehr als ein halbes Jahr hatten die Hersteller Zeit, sich seit Intels Vorstellung des neuen Formfaktors "Ultrabook" mit der Machbarkeit der Geräte zu beschäftigen. Jetzt sind sie da - zumindest ein paar von ihnen. Im Hintergrund haben die Hersteller und Zulieferer den im August von Intel ins Leben gerufenen 300 Millionen Dollar schweren Ultrabook-Fonds, "um die Revolution in der PC-Technologie zu beschleunigen", wie der Chiphersteller mitteilte.

Ob es auch die OEMs und am Ende die Kunden als Revolution sehen, ist zum aktuellen Zeitpunkt fraglich. "Schön sehen sie aus, die Ultrabooks - aber das war es dann auch", ist zum Beispiel das Fazit eines Fachhändlers aus Rheinland-Pfalz, dessen ausführliche Meinung dazu Sie in diesem Artikel lesen können.

"Wir erwarten uns von der neuen Geräteklasse eine deutliche Belebung des Marktes." Alexandra Böckelmann, Manager Communications bei der Acer Computer GmbH
"Wir erwarten uns von der neuen Geräteklasse eine deutliche Belebung des Marktes." Alexandra Böckelmann, Manager Communications bei der Acer Computer GmbH
Foto: Acer

Enthusiastisch spricht Intel dagegen von den anvisierten Marktanteilen im Notebook-Markt. Auch Früheinsteiger wie Acer setzen auf den neuen Formfaktor: "Wir erwarten uns von der neuen Geräteklasse eine deutliche Belebung des Marktes. Da in den vergangenen Jahren keine bedeutenden Innovationen im Notebook-Bereich zu verzeichnen waren, stellen die Ultrabooks mit ihrer zukunftsweisenden Technologie jetzt einen starken Anreiz dar, sich ein neues Modell zu kaufen", prognostiziert Alexandra Böckelmann, Manager Communications bei der Acer Computer GmbH. Es sieht danach aus, als würde sich nur innerhalb des Notebook-Marktes eine Verschiebung ergeben.

Die Frage ist nur, welche Geräte in Zukunft durch Ultrabooks ersetzt werden. Preislich oben angesiedelte Sub-Notebooks im Zwölf-Zoll-Format, die bisher vor allem von überwiegend mobilen Anwendern gekauft werden, sind besser ausgestattet als aktuelle Ultrabooks. Mit optischem Laufwerk, speziellen Schnittstellen und in den meisten Fällen optionaler Docking-Station erfüllen sie auf Hardwareseite die Anforderungen für den Business-Kunden. Bei Ultrabooks sucht dieser bisher vergeblich nach diesen Features, denn sie kosten richtig Geld.

"Aspire S3" von Acer
"Aspire S3" von Acer
Foto: Acer

Und am Rande bemerkt: Aufgrund der extrem dünnen Bauweise befindet sich bei allen Ultrabooks der Akku innerhalb des Gehäuses. Für Notebook-Wechsel-Akkus gewähren die Hersteller in den meisten Fällen nur sechs bis zwölf Monate Garantie auf den Akku. "Die Akkus der Acer-Aspire-S3-Serie besitzen dieselbe Garantie wie das Notebook an sich. Diese liegt für private Endkunden gegenwärtig bei 24 Monaten ab Verkaufsdatum", erläutert Acer-Managerin Böckelmann. Damit ist Acer neben Asus, Lenovo und Toshiba der einzige Hersteller, der bei Ultrabooks die Garantiezeit des Akkus im Endkundenbereich an die Gerätegarantie angepasst hat.

Intels Ultrabook-Strategie in drei Phasen

Energieeffizienz, ein flaches Gehäuse, ein geringes Gewicht und eine kurze Reaktionszeit stehen im Vordergrund von Intels Ultrabook-Design. Während die Standards wie Gewicht und Abmessungen gleich geblieben sind, können sich in den kommenden Monaten sowohl die Hardware- als auch die Betriebssystemspezifikationen ändern. Die Ultrabook-Strategie soll in drei Phasen ablaufen:

Phase 1: 2011

Bis 14 Zoll Bildschirmdiagonale: maximal 18 mm Höhe; ab 14 Zoll: maximal 21 mm Höhe (2 mm Kulanz für Convertible-Formate)

Gewicht: unter 1,4 kg

Prozessor: Intel Core-i5- oder i7-Prozessor der zweiten Generation

Kein optisches Laufwerk

Bedienung im Akku-Betrieb: fünf bis acht Stunden

Stand-by-/Schlafmodus: 30 bis 50 Tage

Startdauer des Betriebssystems aus dem Ruhezustand: maximal sieben Sekunden

SSD-Speicher (alternativ HDD in Verbindung mit SSD-Startpartition)

Endkundenpreis unter 1.000 US Dollar (Einstiegsmodelle)

Phase 2: voraussichtlich erstes Halbjahr 2012

Prozessor: Intel-Codename "Ivy Bridge", basierend auf dreidimensionalen Trigate-Transistoren.

Mögliche Touch- und Tablet-Funktionalitäten über Windows 8

Phase 3: Plan für 2013

Prozessor: Intel-Codename "Haswell"

Die Thermal Design Poser (TDP) und den Stromverbrauch der Mikroprozessoren will Intel mit dieser Prozessortechnologie im Vergleich zu heute um die Hälfte senken. BW

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