Prozessortrends

27.05.1999

MÜNCHEN: Der Handel kann aus dem vollen schöpfen. "Prozessoren sind derzeit sehr gut verfügbar", erklärt Dorothee Stolzenberg, Leitung Components Desk bei Computer 2000. Als mangelhaft bezeichnen Distributoren die momentane Nachfrage. Mit Intels jüngster Preissenkung sind die offiziellen Distributoren zwar wieder näher an den Markt herangekommen, doch kauft das Gros der Händler lieber günstige Tray- statt Boxed-Ware. Wenig Freude haben die Anbieter derzeit an AMD. "Die haben die Preis- und Produktstruktur nicht im Griff", erklärt ein Insider gegenüber ComputerPartner. Der K6-2 ist in Massen verfügbar. Die Nachfrage bei den AMD-Distributoren ist jedoch sehr verhalten. "Das Kaufinteresse an Distributionsware ist schlecht. Das Geschäft wird vom Graumarkt dominiert", berichten Branchenkenner. Schwer zu bekommen ist dagegen der K6-III. Die 400-MHz-Version ist in kleinen Stückzahlen im Markt, der 450-MHz-Chip ist gar nicht verfügbar. Anfang Juni soll der 450er endlich in großen Stückzahlen erhältlich sein.Für AMD wird es immer schwerer, das selbstauferlegte Ziel zu erfüllen und preiswerter als Intel anzubieten. Der Marktführer hat die Preisschraube stark angezogen, so daß kein nennenswerter Unterschied mehr zwischen dem Celeron und dem K6-2 besteht. Während Intel das Verlustgeschäft in diesem Bereich durch höhere Margen mit High-End-CPUs ausgleicht, kann AMD das nicht. Die Hoffnungen ruhen auf dem K7. Wie es aussieht, kommt der Powerchip aber nicht wie geplant im Juni, sondern einen Monat später. Offiziell heißt es: Der Launch soll zeitgleich mit den PC-Herstellern stattfinden. Von den großen OEMs mag sich jedoch noch keiner dazu bekennen, AMDs K7 zu verbauen. (kfr)

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