Raab Karcher: Distribution fängt Einbruch mit Eizo auf

02.10.2000
Dank Volume- und vor allem Specialised-Distribution hat die Raab Karcher Electronic Systems (RKES) das Geschäftsjahr 1999 mit einem Umsatzplus von 19 Prozent abgeschlossen. Am Monitorgeschäft mit Eizo dagegen hatte der Nettetaler Distributor wenig Freude.

Ein Umsatz von genau 3,01 Milliarden Mark in Europa steht am Ende des Geschäftsjahres 1999 in den Büchern von RKES. Zu Verdanken hat der Distributor den 19-prozentigen Umsatzanstieg vor allem den Geschäftsfeldern Selected-Volume- und Specialised-Distribution sowie, wenn auch noch nicht in dem Maße, dem neuen Bereich OEM-Geschäft. Allein diese Division trug mit über 400 Millionen Mark zu den Gesamteinnahmen bei. Im laufenden Geschäftsjahr hofft RKES-Chef Jürgen Peter auf einen Umsatz von 3,3 Milliarden Mark.

Mit der High-End-Marke Eizo konnte Exklusiv-Distributor Raab Karcher seine Ziele im deutschen Markt 1999 nicht ganz erreichen. Unternehmenslenker Peter sagte noch im Oktober gegenüber ComputerPartner (siehe Ausgabe 35/99, Seite 20), der Distributor wolle den Umsatz mit Eizo-Monitoren vom Vorjahr von rund 370 Millionen Mark bei höherem Stückzahlenabsatz halten.

Das ist den Nettetalern nicht gelungen: "Wir mussten leider einen Umsatzrücklauf und geringe Einbußen bei den Stückzahlen hinnehmen", stellt dann auch Vertriebsleiter Gerhard Hundt für Eizo-Produkte fest. Nach Angaben des Vertriebschefs setzte Raab Karcher mit den High-End-Monitoren in Deutschland 310 Millionen Mark um und verkaufte 230.000 Einheiten. Zum Vergleich: 1998 waren es noch 250.000 Geräte bei einem Umsatz von 370 Millionen Mark.

Zu spät auf das richtige Produkt gesetzt

Als Gründe nennt Hundt den allgemeinen Preisverfall 1998/99 im Monitorsegment und die eigene Marktaufstellung im vergangenen Geschäftsjahr. "Wir haben gerade im 17-Zoll-Bereich verloren, weil wir dort von der Produkt- und Preisseite mit dem ‘F57’ nicht wettbewerbsfähig aufgestellt waren - zu wenig technische Leistung für zu viel Geld", begründet er. Und ergänzt: "Erst Ende des Jahres kamen wir mit dem ‘F520’ für das 17-Zoll-Segment auf den Markt, wovon wir dann auch im November und Dezember direkt 20.000 Stück verkauft haben."

Dennoch prognostiziert der Vertriebschef dem 17-Zoll-Markt in Deutschland keine umsatzstarke Zukunft mehr: "Der professionelle Markt stagniert. Man kann den 17-Zoll-Bereich nicht mehr als Brot-und-Butter-Geschäft für Handel und Anbieter bezeichnen, denn es fehlt einfach die Butter", so Hundt.

Erfreulich lief dagegen der LCD-Absatz. "Für das Gesamtjahr 1999 waren wir laut GfK mit 16 Prozent Marktanteil die Nummer eins in Deutschland. Immerhin haben wir unsere verkauften Stückzahlen im Vergleich zu 1998 auf 35.000 LCDs gesteigert. In diesem Jahr werden wir 50.000 bis 60.000 erreichen", sagt Hundt. Allerdings gibt der Vertriebschef, was die leidige Verfügbarkeit betrifft, zu: "Bei den 15-Zoll-Flachbildschirmen leben wir von der Hand in den Mund: Die Ware kommt und wird ausgeliefert. Weder wir noch unsere Wettbewerber haben hier Kapazitäten, um Lagerbestände aufzubauen."

Bei den Produktneuvorstellungen auf der diesjährigen Cebit wird sich Eizo auf den 19-, 21-Zoll-Bereich und LCDs fokussieren. (ch/sn)

www.rke.de

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