Remote-Access-Spezialist macht sich auch in Sachen IP-Telefonie stark

20.05.1999

DORTMUND: Im Sommer vergangenen Jahres hat Digi International sein Produktportfolio mit der Übernahme von ITK International aufgestockt. Neben Remote Access wird jetzt auch Internet-Telefonie ganz großgeschrieben.Die erste Kontaktaufnahme mit der Europazentrale des Remote-Access-Spezialisten in Dortmund gestaltete sich etwas schwierig, mehrere Anläufe waren nötig, um zu einer wissenden Person vorzudringen. Verwunderung auch darüber, daß die E-Mail-Adressen noch immer mit der ITK-Firmierung bestückt sind - und selbst ein Anrufbeantworter fühlte sich offenbar noch nicht dem inzwischen gar nicht mehr so neuen Besitzer zugehörig.

Doch sind solche Widrigkeiten vermutlich nur letzte Nachwehen des neugeborenen Digi-Kindes, in dessen Persönlichkeit eine ganze Menge von ITK-Anlagen eingeflossen ist. "Digi hat seine Europazentrale von Köln nach Dortmund verlegt, um sich das hier vorhandene Kompetenzzentrum des ITK-Stammhauses zunutze zu machen", entschuldigt Unternehmenssprecher Marco Crueger die verwirrende Situation.

Mit neuen Kräften und eben solchen Köpfen will sich die Digi International AG dem weiteren Wachstum widmen: Als im Januar der Name ITK offiziell verschwand, verließ der ehemalige Vorstand Klaus Rosenthal seinen Posten als Geschäftsführer der zusammenwachsenden Unternehmen. Die Koordinierung des Tagesgeschäfts hat nunmehr ein Team inne, das aus drei neuen Köpfen besteht: Dieter Vesper ist als kaufmännischer Leiter an Bord gekommen, Wulf Halbach als Entwicklungsleiter und aus der amerikanischen Digi-Zentrale Bob Poorman als Sales- und Marketing-Chef.

Voice Over IP im Zentrum

Die künftige Marketingstrategie wird sich an den jeweiligen landesspezifischen Gegebenheiten orientieren.

"Und was die Forschung und Entwicklung betrifft, sind hier in Dortmund seitens ITK, einem der deutschen ISDN-Pioniere, entsprechende Ressourcen vorhanden. Diese nutzen wir weiterhin in Form eines Kompetenzzentrums für ISDN und Voice over IP", erklärt Crueger. In Zukunft gilt also die besondere Aufmerksamkeit nicht nur den sogenannten "offenen", Server-basierenden Remote-Access-Systemen, sondern auch den Produkten im Bereich der Internet-Telefonie.

Frischer Wind für Partner

Überlappungen bei den jeweiligen Händlern der ehemals zwei Firmen hätten keine große Bedeutung, da sich die Produktlinien ergänzten, heißt es weiter vom Unternehmenssprecher. Nur von Vorteil sei daher die Vergrößerung der Händlerschaft, für die denn auch das Partnerprogramm frisch aufgelegt wurde. "Wir bieten technische Schulungen, wobei Grundkenntnisse von Windows NT, Netware und Unix erforderlich sind."

Außerdem können Strategie- und Vertriebstrainings wahrgenommen werden. Die Teilnehmer werden auf diesem Wege als "Get-Access"-Partner autorisiert, denen Support und Konfigurationsberatung vor und nach dem Verkauf sowie Marketingunterstützung zu Vorzugspreisen geboten werden. Außerdem bekommen sie verschiedene Boni bei der Vermarktung von ISDN-Basis- und Primärmultiplex-Anschlüssen, des weiteren werden Endkunden-Leads weitergegeben. Um diese Vorzüge genießen zu können, müssen die "Get-Access"-Partner Kenntnisse im Telekommunikationsmarkt, zu LAN-/ WAN-Technologien, ISDN und Remote Access mitbringen, um sich im Zuge der Zusammenarbeit dann ganz auf Remote-Access-Lösungen zu spezialisieren. (via)

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