Rente mit 65 ein unrealistischer Traum für Techies

27.10.2005
Nicht nur in Deutschland wird gerade die Rente mit 67 diskutiert. Entgegen Jugendwahn und Altersdiskriminierung sehen viele IT-Manager sich davon ausgeklammert. Ein unrealitischer Traum, sagt eine britische Studie.

Nicht nur in Deutschland wird gerade die Rente mit 67 diskutiert. Entgegen Jugendwahn und Altersdiskriminierung sehen viele IT-Manager sich davon ausgeklammert. Ein unrealitischer Traum, sagt eine britische Studie.

Laut der britischen Studie des Chartered Management Institute und des Chartered Institute of Personell and Development gehen drei Viertel der IT-Leute davon aus, dass sie mit 65 in den Ruhestand gehen können. Und das, obwohl die meisten von ihnen glauben, dass normale Arbeitnehmer in zehn Jahren mit 66 Jahren oder gar älter in Rente gehen werden.

Ebenfalls drei Viertel der Befragten sagten, dass sie planten, am Ende ihrer Lebensarbeitszeit in Arbeitsteilzeit zu gehen. Aber nur ein Drittel der IT-Unternehmen bieten älteren Arbeitnehmern diese Möglichkeit oder Karriereberatung an.

Entgegen einem immer älter werdenden Heer von Arbeitnehmern ist Altersdiskriminierung offenbar immer noch die Regel. Drei von fünf befragten IT-Leuten gaben an, dass sie das zu spüren bekämen. Und einer von fünf gab an, dass das Alter ihre Entscheidungen über Einstellung von Kollegen beeinflusse. Die Hälfte der Befragten sagten, dass sie bei Bewerbungen Altersdiskriminierung erlebt hätten, zwei von fünf gab an, dass sie ihr Alter als Karrierehindernis erlebt hätten.

Petra Cook, Sprecherin des Chartered Management Institute meinte: "Ungefähr 80 Prozent der Arbeitskräfte für 2020 befinden sich schon in Arbeit. Insofern müssen Unternehmen (organisations) sich auf die Weiterbildung und Requalifizierung ihrer Arbeitnehmer konzentrieren."

Auf einer Veranstaltung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg wurde vor wenigen Monaten mit besonderer Rücksicht auf Werbung ebenfalls über das Problem der sich nach oben verschiebenden Alterstruktur in den europäischen Ländern diskutiert. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass spätestens 2015 das Verhältnis zwischen Job- und Arbeitskräfteangebot kippen wird. Das wiederum heiße, dass gerade qualifizierte Arbeitnehmer mindestens bis 65, 67 oder sogar darüber hinaus beschäftigt werden müssten. Das Problem der Altersdiskriminierung werde im Zuge der Entwicklung zwangsweise verschwinden (müssen). (kh)

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