Rewe-Chef Reischl tritt nach 30 Jahren zurück

30.04.2004
30 Jahre lang hat Hans Reischl (63) als Vorstand die Rewe-Gruppe geleitet und maßgeblich geformt. Sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied bei Karstadt-Quelle hat im Haus aber für Zoff gesorgt. Denn in den Bereichen Touristik und Elektronik (Promarkt) sind die beiden Konzerne schließlich auch Konkurrenten.

30 Jahre lang hat Hans Reischl (63) als Vorstand die Rewe-Gruppe geleitet und maßgeblich geformt. Sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied bei Karstadt-Quelle hat im Haus aber für Zoff gesorgt. Denn in den Bereichen Touristik und Elektronik (Promarkt) sind die beiden Konzerne schließlich auch Konkurrenten.

Schon im Ferbruar hat der Rewe-Aufsichtsrat Ernst Dieter Berninghaus (39) mit Wirkung zum 1. Januar 2005 gegen den Willen Reischls, der ihn selbst in den Konzern geholt hatte, zum neuen Chef erkoren. Der gebürtige Bayer Reischl hingegen sollte zu seinem Entsetzen nicht in den Aufsichtsrat einziehen.

Nun wirft er das Handtuch. Reischl legt zum 30. April alle ämter nieder. Sein Nachfolger wird ab Samstag Berninghaus sein. Bei Rewe-Tochter Promarkt heißt es auf allen Leitungen: "Zur Zeit ist diese Rufnummer leider nicht erreichbar."

Reischl war nach seinem Betriebswirtschaftsstudium 1970 zu Rewe gekommen und kurze Zeit später bereits Mitglied des Vorstands, den er seit 1989 leitete. In der Zeit steigerte er den Umsatz von damals zehn auf heute knapp 40 Milliarden Euro.

Was seiner unbestrittenen Rolle als Chef geschadet hatte, war der glücklose Einstieg der Rewe-Gruppe beim Sender Pro Sieben, der damals noch Reischl-Spezi Leo Kirch gehörte. Ebenso sein eigenmächtiges Handeln, als er dem Medienunternehmer mit 20 Millionen Euro aus der Patsche helfen wollte. (kh)

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