Sensibilisierung von Mitarbeitern und Kostenanalyse gefordert

Risiko von Geschäftsreisen wird oft ignoriert

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Nur wenige Unternehmen wollen das Risiko von Geschäftsreisen wahrhaben(Diebstahl, Spionage, Unfall). Und auch nur wenige Firmen betreiben eine aktive Risikovorbereitung.

Nur jedes dritte deutsche Unternehmen bindet das Risikomanagement für Geschäftsreisen in sein Gesamtmanagement zur Absicherung mit ein. Einer Erhebung des Verbands Deutsches Reisemanagement zufolge besteht zum Großteil ein Nachholbedarf bei der Integration des oft allein betrachteten Risikomanagements für Geschäftsreisen in ein übergeordnetes Managementsystem. Das sei ein Problem, weil sich die Risiken, mit denen Reisende konfrontiert sein können, oft nicht nur auf vermeintlich unsichere Gebiete beziehen.

"Das Reiserisiko sollte bei Unternehmen in der Reisekostenanalyse Berücksichtigung finden. Auch kommt es auf die Größe der Firma an, inwieweit man spezielle personelle Ressourcen wie einen Sicherheitsverantwortlichen damit beauftragt, einen Risikokatalog zu erstellen und den reisenden Mitarbeiter auf Gefahren vorab hinzuweisen", erläutert Unternehmensberater Gerhard A. Kluge (klick). Dem Experten nach hängt der Grad des Risikomanagements aber immer auch von der jeweiligen Unternehmensstruktur ab.

"Die Bandbreite an Gefahren ist groß und fängt bei gestohlenen oder vergessenen Laptops an und hört bei Unfällen oder terroristischen Anschlägen auf. Allein aus Kostengründen tun viele Unternehmen gut daran, vor einer Reise zu ermitteln, ob es nicht zeit- und kostengünstiger ist, Mitarbeiter anstatt mit dem Auto, lieber mit dem Flugzeug reisen zu lassen", merkt Kluge an. Insbesondere die Gefahr der Wirtschaftsspionage sollte bei Reisen nicht unterschätzt werden, da sie zur Gefährdung des gesamten Unternehmens führen kann.

Die Umfrage hat gezeigt, dass eine aktive Risikokommunikation und -vorbereitung vonseiten des Unternehmens trotz allen Mahnens nach wie vor kaum eine Rolle spielt. Zwar werden in rund 90 Prozent der Unternehmen die Geschäftsreisenden durch generelle Maßnahmen wie Impfungen und Versicherungen vorbereitet. Aktive Informationsmaßnahmen wie Seminare oder Gespräche mit dem hauseigenen Risikomanager finden jedoch in weniger als 50 Prozent der Betriebe statt. So bereiten sich noch immer drei Viertel der Reisenden selbstständig vor. (pte/tö)

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