Rundum-sorglos-Paket für Multimedia-Fans

13.12.2001
In einem Multimedia-Rechner ist Steckkartenplatz naturgemäß immer äußerst knapp. ATI bringt nun die Lösung. Mit der All-In-Wonder-Radeon erhält der Multimedia-Fan eine Grafikkarte, die kaum noch Wünsche offen lässt.

Die Idee ist nicht neu. Die All-In-Wonder Radeon 8500 ist der jüngste Spross einer langen Entwicklungsreihe. Anfang Januar bringt ATI die sechste Generation der All-In-Wonder auf den Markt. Im Videobereich deckt ATI damit fast das gesamte Range ab. Die Karte schluckt so ziemlich alles, was ihr an Videosignalen angeboten wird.

Als Grafikprozessor arbeitet die neueste Generation der Radeon-Prozessoren, der 8500. Allerdings wird er ein wenig langsamer als auf der Spielekarte getaktet. Wer aber nicht auf das letzte Quäntchen an Geschwindigkeit bei Spielen Wert legt, ist mit dieser Karte sehr gut beraten. Denn universeller als die All-In-Wonder lässt sich wohl keine Karte eines anderen Herstellers einsetzen. Der Grafikprozessor kann auf 64 MB Double Data Ram zugreifen.

Wie bei ATIs All-In-Wonder-Serie üblich, besitzt die Karte einen Stereo-TV-Tuner. Dieser ist für 125 Speicherkanäle konzipiert. Im Gegensatz zu den früheren Versionen ist der Tuner diesmal nur als Chip ausgelegt. Der lange Kasten mit den Hochfrequenzbauteilen, der sich früher über die gesamte Karte erstreckte, besteht jetzt nur aus einem kleinen silbernen Kästchen. Den dadurch gewonnenen Platz hat ATI gut genutzt, um der Karte erstmals auch eine universell nutzbare Firewire-Schnittstelle (IEEE-1394) zu spendieren. Ein großes Problem, vor dem die Entwickler von ATI standen, war die Anbindung der Schnittstelle an den AGP-Port. Alle auf dem Markt befindlichen Firewire-Chips sind nämlich nur für den Anschluss an PCI gedacht. Deshalb musste ein zusätzlicher Chip entwickelt werden, der diese Signale für den AGP-Bus aufarbeitet.

Neben dem HF-Eingang befindet sich ein analoger Eingang für den Videorekorder, sowie ein DV-Eingang. An Ausgängen besitzt die Karte einen analogen und einen SPDIF-Ausgang für den Ton, sowie TV- und Composite-out. Die Soundkarte lässt sich aber auch intern mit dem TV-Signal beaufschlagen.

Als Besonderheit hat ATI die Karte mit einem so genannten Input/Output-Block versehen. Mit einzeln abgeschirmten Leitungen werden alle Ein- und Ausgänge zu einem kleinen Kästchen geführt. Damit lassen sich externe Geräte schnell und einfach mit dem Rechner verbinden. Die Fummelei hinter dem PC hat somit ein Ende.

Eine mitgelieferte Fernbedienung erlaubt die Steuerung der Karte bequem vom Sessel aus. Da die Fernbedienung mit Funksignalen arbeitet, kann der PC auch im Nebenzimmer stehen. Ein einziges Kabel muss dann nur noch durch die Wand zum Fernsehgerät gelegt werden.

Software vom Feinsten

Dass man die Karte in Verbindung mit der Festplatte auch als digitalen Videorekorder einsetzen kann, ist schon von der letzten Generation her bekannt. Auch zeitversetztes Anschauen zum Beispiel von Sportübertragungen dürfte allgemein geläufig sein. Neu dagegen: Jetzt lässt sich die Sportübertragung zeitversetzt in einem Fenster auf dem Bildschirm betrachten und ein zweites Fenster zeigt gleichzeitig die Originalübertragung.

Aber nicht nur Fernsehen ist mit der Karte möglich, eine so genannte Security-Software erlaubt mit einer angeschlossenen Kamera bestimmte Bereiche in und außerhalb der Wohnung zu überwachen. Per Mausklick wählt der Anwender einen Bildausschnitt, der dann vom Computer überwacht wird. Sobald der PC eine Bewegung innerhalb des Bildausschnitts erkennt, kann er Alarm auslösen und/oder die Aufzeichnung starten.

Für ambitionierte Video-Amateure liegen der Karte als Software-Bundle außerdem die Videoschnittsysteme: Ulead-Video-Studio 5 und Matchware Mediator 6 bei.

Die Karte kommt Ende Januar in Deutschland zu einem Preis von 998 Mark auf den Markt.

www.ati.com

ComputerPartner Meinung:

Mit All-In-Wonder ist ATI ein großer Coup gelungen. Die Karte vereinigt so ziemlich alles auf einem Board, was das Herz eines Multimedia-Fans höher schlagen lässt. Ohne Abstriche machen zu müssen, steht die Karte sowohl bei Spielen als auch im Office-Bereich ihren Mann. Besonders gut schneidet sie aber bei Multimedia-Anwendungen ab. Ob man TV sehen will oder aufzeichnen oder Videos schneiden, alles ist möglich. Sogar im Security-Bereich lässt sie sich einsetzen. Zurzeit gibt es kein vergleichbares Produkt auf dem Markt. (jh)

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