Der CP-Querschläger

SaaS ist gut – lokal noch besser!

20.05.2009
Eine Portion Skepsis begleitet unseren Autor, wenn er sich über SaaS Gedanken macht.

SaaS ist ja schon alt. Eigentlich sogar älter als die IT, denn Dienstleistungen auf Mietbasis gab es schon kurz nach Entstehung des Geldes! Ob der Besuch im zwielichtigen Milieu (Sex-as-a-Service), die Fahrt im Taxi oder der Gebrauch des Telefonnetzes, man nutzt Dinge, die einem nicht gehören, gegen Bezahlung.

Bei Software ist es komplizierter. Durch die Lizenzregelung gehört einem das Programm ohnehin nur virtuell. Bei den Daten allerdings, die durch die Nutzung der SaaS-Programme entstehen, sind die Besitzverhältnisse nicht minder wichtig. Und ob ich den Betreibern der SaaS-Server so unbedingt vertrauen kann, bleibt aufgrund der allgemein herrschenden Datensammelwut eine heikle Geschichte. Aber selbst wenn Datensicherheit, Konvertierung oder etwa Flexibilität beim SaaS-Provider-Wechsel zugesichert wären, was habe ich als Händler von dieser Euphorie? Wer virtuelle Dienstleistungen wie Webspace oder Kommunikationsverträge vermittelt, hat außer am Abschluss kaum noch eine Chance, daran zu verdienen. Im Gegenteil zielen solche hersteller- oder providergebundenen Angebote letztendlich darauf ab, den Händler vom Geldverdienen bei der Software abzukoppeln.

Selbst wenn es eine Provision gäbe, zeigt die Erfahrung bei den einschlägig bekannten Softwareherstellern, dass die Vertreiber von SaaS das Nachfolgegeschäft für sich behalten wollen. Microsoft, Norton, Adobe, Sage, und wie sie alle heißen, werben direkt um Updates, Erweiterungen oder Zusatzoptionen. Die Handelsspanne wird selbstverständlich gerne eingestrichen, dazu bei der virtuellen Lösung die Kosten für Verpackung, Medien und Versand eingespart. Ob sich ein Fachhändler für die Vorarbeit, sprich Beratung, Planung, Hardware, einspannen lässt, hängt sicherlich auch von der Provisionshöhe und der Fachhandelstreue des Anbieters ab – falls es so etwas überhaupt noch gibt!

Mein Fazit: Soll man Software-as-a-Service boykottieren oder Aktien der Unternehmen ordern? Nun, wenn sich SaaS nicht durchsetzt, werde ich es nicht vermissen!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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