Samsung: 2000 wird Schallgrenze von einer Milliarde erreicht

14.09.2000
Vom Ziel, Display-Marktführer in Deutschland zu werden, muss die Samsung GmbH sich wohl verabschieden. Dennoch zeigt man sich in Schwalbach mit Absatz und Umsatz 2000 zufrieden.

Im Monitorgeschäft beherrscht die Anbieter die Qual der Wahl: Entweder man lässt sich auf drastische Preissenkungen im Einstiegsbereich ein, um Marktanteile zu ergattern, oder die Hersteller setzen auf eine gewisse Preisstabilität, um nicht mit Verlusten abzuschließen.

Es scheint, als wolle sich die Samsung Electronics GmbH (SEG) in Schwalbach aus den mörderischen Preiskämpfen im Monitor-Lowend-Segment heraushalten. "Scott hat sich im deutschen Markt eine starke Position aufgebaut - auf Kosten von Belinea. Bei den Preiskämpfen wollen wir auch mit den Samtron-Modellen für das Einstiegssegment nicht mitmachen", sagt Olaf Lietzau, Senior Director IT bei SEG. Noch im letzten Jahr hatte der Monitorchef vollmundig angekündigt, "mittelfristig wollen wir den deutschen Markt anführen" (siehe ComputerPartner 37/99, Seite 16).

Dennoch kann Lietzau zufrieden stellende Ergebnisse nach Korea berichten: Die koreanischen Umsatzvorgaben hat SEG sogar übertroffen. Das laufende Geschäftsjahr schließen die Schwalbacher "mit rund einer Milliarde Mark ab", berichtet Lietzau. 1999 waren es noch 832 Millionen Mark. Allerdings wollte das Unternehmen die Eine-Milliarde-Umsatzschallgrenze erst 2001 durchbrechen (siehe ComputerPartner 37/99, Seite 16).

Am diesjährigen Erfolg besonders beteiligt waren die SEG-Unternehmensbereiche Telekommunikation mit einer Umsatzsteigerung von 90 Prozent, Monitore (insbesondere TFTs mit einer Umsatzverdopplung) und die Consumer-Elec-tronics-Division (CE), die ihre Einnahmen ebenfalls verdoppeln konnte. Allerdings hat Helmut Geltner - trotz seiner Erfolge als CE-Director für Sales und Marketing - das Unternehmen verlassen. Ein Nachfolger ist bisher noch nicht in Sicht. Welche Auswirkungen dieser Abgang in Schwalbach haben wird, ist noch unklar.

Für das TFT-Segment zeigt sich Monitorchef Lietzau zuversichtlich. "Laut GfK sind wir derzeit in Deutschland nach verkauften Stückzahlen auf Platz eins, mit einem Marktanteil von 10,7 Prozent. Monatlich haben wir in diesem Zeitraum zwischen 7.000 und 8.000 Flachbildschirme verkauft", berichtet Lietzau

Auch die immer wieder auftretenden Lieferengpässe in diesem Segment scheinen vorerst der Vergangenheit anzugehören. Immerhin hat Samsung die Preise für 17-Zoll-TFTs um rund 1.500 Mark für den Endkunden gesenkt (von 5.000 auf 3.499 Mark). "Wir wollen damit auch die Euphorie für 18-Zoll-Geräte etwas bremsen, weil hier ist die Verfügbarkeit noch knapp ist, und in der Produktion wird immer noch mit 40 Prozent Ausschuss gerechnet", erklärt Lietzau die offensive Preissenkung bei den 17-Zöllern.

Auch die Samsung-Einstiegsserie "Samtron" wird noch in diesem Monat um TFT-Modelle in Deutschland bereichert. "Der Preis für Deutschland steht noch nicht fest, aber mit den Samtrons wollen wir uns klar gegen Belinea positionieren", so Lietzau.

Insgesamt beläuft sich der Samtron-Anteil am Gesamtabsatz in Deutschland derzeit auf 20 Prozent. Die restlichen 80 Prozent machen die Sync-Master-Monitore aus, die in der Hauptsache über Distribution und den Systemhauskanal vertrieben werden. Den Monitor-Gesamtabsatz beziffert Lietzau im laufenden Geschäftsjahr auf "rund 500.00 Einheiten". 2001 wollen die Schwalbacher den Absatz mal eben auf eine Million verkaufte Einheiten verdoppeln. (ch)

www.samsung.de

Zur Startseite