S-LCD Corp., ein Joint-Venture zwischen Samsung und Sony, ist mit Inbetriebnahme eines hochmodernen 7G-Werks den meisten anderen LCD-Panel-Herstellern weit voraus. Die damit angestrebte doppelte Ausbeute dürfte die Preise senken und vielleicht doch noch den erhofften LCD-TV-Boom lostreten.
In dem Werk der siebenten Generation (7G), welches das vor einem Jahr gebildete koreanisch-japanische Joint-Venture am Dienstag, dem 19.04.05., offiziell einweihte, lassen sich Muttergläser mit einer Fläche von 1.870 x 2.200 mm (4,1 qm) produzieren. Die meisten anderen Hersteller arbeiten noch mit 5G- und 6G-Werken mit Mutterglasflächen von 1.100 x 1.300 mm (1,43 qm) beziehungsweise 1.500 x. 1.850 mm (2,77 qm).
Je größer die Muttergläser, desto mehr große Panels lassen sich herausschneiden, was besonders mit Blick auf den LCD-TV-Markt interessant ist. Durch die Inbetriebnahme des neuen 7G-Werks verspricht sich S-LCD eine Verdoppelung der Zahl von 40- und 46-Zoll-Panels pro Mutterglas.
Das dürfte wiederum einen weiteren Preisrutsch in Bewegung setzen, der einen regelrechten LCD-TV-Boom lostreten könnte. Trotz guter Wachstumszahlen sind die Preise für LCD-Fernseher immer noch zu hoch, um die Endkunden massenweise dazu zu bewegen, ihre alten Röhrengeräte über Bord zu werfen und sich stattdessen einen Flachbildfernseher zuzulegen.
Die Konkurrenz, vor allem die kleineren Hersteller aus Taiwan, geraten dadurch aber weiter unter Druck. Deshalb gibt es dort schon Überlegungen, gemeinsam in neue Produktionsanlagen zu investieren oder laut Vorschlag der Regierung sogar Firmen zu Industrieholdings zusammenzulegen.
Der Output in dem neuen 7G-Werk soll von anfangs 1.000 Muttergläsern im Monat bis Jahresende auf 60.000 Stück gesteigert werden.
Samsung plant, weitere zwei Milliarden Dollar in eine zweite Produktionsstraße zu investieren, die in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden soll. (kh)