Schlicht kriminell! Die Vorwürfe gegen SER -Vorstände

21.06.2002
Mit massiven Vorwürfen sehen sich Vorstand und Aufsichtsrat des Neustädter Softwarehauses SER Systems AG, konfrontiert. Laut einem Bericht der Computerwoche haben Vorstandsvorsitzender Gerd Richter und Aufsichtsratschef Roland Paule versucht, mit „dubiosen Transaktionen“ sich „wesentliche Vermögensteile zuzuschachern“. Aktionärsschützer werfen den Managern Verstoß gegen das Aktiengesetz, Bilanzmanipulation und Täuschung der Anleger vor. Angesichts der drohenden Insolvenz hätten die beiden Vorstände die Aktionäre über die beiden geplanten MBO-Pläne (Management Buyout) auf der Hauptversammlung am 26. April dieses Jahres angelogen und diese auch durch „gesetzwidrige Beschlüsse“, wie das Landgericht Koblenz urteilte, für die Genehmigung der beiden MBOs stimmen lassen. Die MBOs wurden am 4. Juni gerichtlich auf Antrag der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V. (SdK) und verschiedener SER-Aktionäre untersagt. Dennoch verfolgten die beiden Vorstände ihre Pläne weiter und veräußerten am 18. Juni , trotz eines gerichtlichen Verbots vom 13. Juni, die US-Tochter an eine US-Briefkastenfirma, die nicht zufällig Carl Mergele , dem früheren SER-Finanzchef und CEO der US-Tochter SER Solutions gehöre. Zudem sollen beide „Teile der US-Gesellschaft zu hohen Preisen weiterverkauft haben“, ohne die Aktionäre auf der Hauptversammlung informiert zu haben. Reichardt halte sich mittlerweile in den USA auf; zu einer Stellungsnahme zu den Vorwürfen der SdK sei er nicht bereit gewesen, schreibt die „Computerwoche“. Auch der geplante europäische MBO sei an den Interessen der Aktionäre vorbei geplant gewesen, berichtet die „Computerwoche“ unter Berufung auf die SdK weiter. So sei geplant gewesen, diesen MBO für 17 Millionen Euro abzuwickeln, während der tatsächliche Wert der verkauften Gesellschaften bei mindestens 35 Millionen Euro gelegen habe (nicht eingerechnet Software- und Markenrechte). Zudem habe SER Systems geplant, die europäische Ausgründung, wie auch die amerikanische, von allen Verbindlichkeiten freizustellen. Damit wäre die übrig gebliebene SER AG vollkommen wertlos gewesen. Am 18. Juni erklärte SER Systems in einer Ad–hoc-Meldung, statt des europäischen MBO werde die österreichische Vertriebsfiliale in die deutsche Tochter SER Solutions Deutschland GmbH integriert. Kurt-Werner Sikora, SER Solutions-Geschäftsführer, der nach den Plänen des Vorstands den europäischen MBO anführen sollte, habe Reichardt als Vorstandsvorsitzenden der SER AG abgelöst. Zu dieser Transaktion formulierte SER: „Voraussetzung dafür war allerdings der Verkauf der US-Aktivitäten, um mit dem Verkaufserlös eine tragfähige neue Vereinbarung mit den kreditgebenden Banken zu erreichen und die Alt-Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzubauen.“ Der Schutzverband der Kleinaktionäre will weiter gerichtlich gegen den Vorstand vorgehen. (wl)

Mit massiven Vorwürfen sehen sich Vorstand und Aufsichtsrat des Neustädter Softwarehauses SER Systems AG, konfrontiert. Laut einem Bericht der Computerwoche haben Vorstandsvorsitzender Gerd Richter und Aufsichtsratschef Roland Paule versucht, mit „dubiosen Transaktionen“ sich „wesentliche Vermögensteile zuzuschachern“. Aktionärsschützer werfen den Managern Verstoß gegen das Aktiengesetz, Bilanzmanipulation und Täuschung der Anleger vor. Angesichts der drohenden Insolvenz hätten die beiden Vorstände die Aktionäre über die beiden geplanten MBO-Pläne (Management Buyout) auf der Hauptversammlung am 26. April dieses Jahres angelogen und diese auch durch „gesetzwidrige Beschlüsse“, wie das Landgericht Koblenz urteilte, für die Genehmigung der beiden MBOs stimmen lassen. Die MBOs wurden am 4. Juni gerichtlich auf Antrag der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V. (SdK) und verschiedener SER-Aktionäre untersagt. Dennoch verfolgten die beiden Vorstände ihre Pläne weiter und veräußerten am 18. Juni , trotz eines gerichtlichen Verbots vom 13. Juni, die US-Tochter an eine US-Briefkastenfirma, die nicht zufällig Carl Mergele , dem früheren SER-Finanzchef und CEO der US-Tochter SER Solutions gehöre. Zudem sollen beide „Teile der US-Gesellschaft zu hohen Preisen weiterverkauft haben“, ohne die Aktionäre auf der Hauptversammlung informiert zu haben. Reichardt halte sich mittlerweile in den USA auf; zu einer Stellungsnahme zu den Vorwürfen der SdK sei er nicht bereit gewesen, schreibt die „Computerwoche“. Auch der geplante europäische MBO sei an den Interessen der Aktionäre vorbei geplant gewesen, berichtet die „Computerwoche“ unter Berufung auf die SdK weiter. So sei geplant gewesen, diesen MBO für 17 Millionen Euro abzuwickeln, während der tatsächliche Wert der verkauften Gesellschaften bei mindestens 35 Millionen Euro gelegen habe (nicht eingerechnet Software- und Markenrechte). Zudem habe SER Systems geplant, die europäische Ausgründung, wie auch die amerikanische, von allen Verbindlichkeiten freizustellen. Damit wäre die übrig gebliebene SER AG vollkommen wertlos gewesen. Am 18. Juni erklärte SER Systems in einer Ad–hoc-Meldung, statt des europäischen MBO werde die österreichische Vertriebsfiliale in die deutsche Tochter SER Solutions Deutschland GmbH integriert. Kurt-Werner Sikora, SER Solutions-Geschäftsführer, der nach den Plänen des Vorstands den europäischen MBO anführen sollte, habe Reichardt als Vorstandsvorsitzenden der SER AG abgelöst. Zu dieser Transaktion formulierte SER: „Voraussetzung dafür war allerdings der Verkauf der US-Aktivitäten, um mit dem Verkaufserlös eine tragfähige neue Vereinbarung mit den kreditgebenden Banken zu erreichen und die Alt-Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzubauen.“ Der Schutzverband der Kleinaktionäre will weiter gerichtlich gegen den Vorstand vorgehen. (wl)

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