Schnittsoftware: Adobe kontra Ulead

16.09.1999

Keine Schnittkarte ohne Software. Außer bei den professionellen Produkten verzichten die Hersteller der Videoschnittkarten in der Regel darauf, die Bearbeitungssoftware selbst zu entwickeln. Vielmehr vertrauen sie dem Know-how bekannter Softwareschmieden und bundeln ihre Produkte mit Light- oder Vollversionen der Bearbeitungs-programme. Mit welcher Hardware die Programme betrieben werden, ist relativ egal - immer vorausgesetzt die Software verfügt über den passenden Treiber (Codec), um die jeweilige Karte richtig ansprechen zu können.Die beiden Marktführer unter den Videoschnittprogrammen sind unbestritten das seit März in der neusten Version verfügbare "Premiere 5.1" vom Grafikspezialisten Adobe und "Media Studio Pro 5.2" vom taiwanischen Anbieter Ulead. Die Produkte stehen sich dabei in puncto Leistungsfähigkeit, Anwenderfreundlichkeit und Funktionsumfang in nichts nach. Die Kernzielgruppe sind Hobbyfilmer, obwohl auch professionelle Anwender mit der Software gut bedient sind. Beide Pakete liefern ein vollwertiges Sortiment an Tools für die effektvolle Gestaltung eines Videofilmes, inklusive Effekten, Betitelung und Vertonung. Lediglich im Preis unterscheiden sich die Produkte erheblich. Während Uleads Vollversion für 1.195 Mark inkl. MwSt. zu haben ist, schlägt Premiere von Adobe mit knapp 2.000 Mark zu Buche. Bei verschiedenen Schnittkarten ist die Software allerdings schon dabei (siehe unten).

Wer mit wem Bundelt

Folgende Hersteller liefern ihre Systeme mit Produkten von Adobe oder Ulead aus:

- Canopus

Die Schnittprodukte der Amerikaner kommen in der Regel zwar mit Ulead und Adobe klar, mitgeliefert beim Flaggschiff "DV Rex-M1" wird aber die Vollversion von Premiere 5.1.

- Como

Die Raisdorfer bundeln ihre Produkte je nach Preis- und Typenklasse mit Voll- oder Lightversionen von Uleads Media Studio.

- Digital Origin

Das Unternehmen mit der ehemaligen Bezeichnung Radius bestückt seine Pakete mit Light-Versionen von Adobe Premiere.

- Electronic-Design

Das Unternehmen arbeitet traditionell mit Ulead zusammen und bundelt seine Produkte mit dem Media Studio Pro 5.2.

- Fast Multimedia

Die Münchner liefern ihre Karten ausschließlich mit der Vollversion von Uleads Media Studio Pro 5.2 aus.

- Iomega

Der Wechselspeicherspezialist stattet sein externes M-JPEG-Schnittsystem "Buz" (siehe Test in ComputerPartner 1/99, Seite 50) mit "Videowave SE+" von MGI aus. Nach Angaben von Adobe verträgt sich das Produkt jedoch auch mit Premiere ab der Version 1.0.

- Matrox

Der Grafikkartenhersteller bundelt seine Add-on-Produkte der "Rainbow Runner"-Serie mit Light-Versionen von Uleads Media Studio.

- Media 100

Die Produkte der Reihe "Media 100 qx" werden mit Adobe Premiere 5.1 geliefert.

- Pinnacle Systems

Als enger Kooperationspartner von Adobe versieht der Hersteller seine Produkte je nach Preis- und Typenklasse mit Voll- oder Lightversionen von Premiere. (akl)

Uleads "Media Studio Pro" und "Premiere" von Adobe sind die beiden Marktführer im Bereich der Videoschnittsoftware.

Zur Startseite