Kein IT Support

Schulen fehlen dringend IT-Fachkräfte

29.06.2023
In den vergangenen Jahren wurden die Schulen über den Digitalpakt Schule technisch aufgerüstet: WLAN, Tablets, Smartboards - doch Fachkräfte, die sich um die Wartung der Technik kümmern, gibt es nur wenige.
Bis so ein Smartboard tatsächlich sein Werk tut, vergeht oft viel Zeit, weil es an IT-Fachkräften mangelt, des es anschließen können.
Bis so ein Smartboard tatsächlich sein Werk tut, vergeht oft viel Zeit, weil es an IT-Fachkräften mangelt, des es anschließen können.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

An nur etwa jeder zehnten Schule in Deutschland ist einer Umfrage zufolge eine IT-Fachkraft beschäftigt. In einer Forsa-Umfrage unter mehr als 1.000 Schulleitern im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung gaben elf Prozent an, in ihrer Einrichtung eine solche Fachkraft zu haben. In den wenigsten Grund- und Förderschulen (sehs bis sieben Prozent) gibt es demnach solche Mitarbeiter, in 16 Prozent der Gymnasien, von den Haupt-, Real- und Gesamtschulen gaben immerhin 19 Prozent an, Techniker für die Betreuung und Wartung ihrer Digitaltechnik zu haben.

Mehr als jede zweite Schulleitung (53 Prozent) wünscht sich der Umfrage zufolge eine IT-Fachkraft. Das Problem gehört neben dem Lehrkräftemangel zu einem der Themen, die der Bildungspolitik momentan mit am meisten auf den Nägeln brennt. Denn es geht dabei auch um den sogenannten Digitalpakt Schule und seine mögliche Fortsetzung.

Keiner kümmert sich um die Technik

Im Jahr 2019 war das Förderprogramm aufgelegt worden, um die Schulen technisch aufzurüsten. Im nächsten Jahr läuft es aus. Der Bund hatte zunächst fünf Milliarden Euro bereitgestellt etwa für den Aufbau von schuleigenem Wlan und die Anschaffung von interaktiven Tafeln (Smartboards). Im Zuge von Corona wurde das Programm dreimal aufgestockt, auch um Tablets anzuschaffen.

Doch Technik braucht Updates. Netzwerke und Webseiten müssen betreut und gewartet werden, sonst kommt die angeschobene Digitalisierung wieder ins Stocken. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel deshalb ein Folgeprogramm, einen "Digitalpakt 2.0" angekündigt mit einer Laufzeit bis 2030, für die "nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration". Da konkrete Pläne dafür bisher nicht vorliegen, waren zuletzt Zweifel laut geworden, ob aus dem Plan angesichts der aktuellen Sparbestrebungen noch etwas wird.

Eine Sprecherin des Bundesbildungsministeriums hatte am Mittwoch auf Nachfrage zugesichert, dass Länder und Kommunen wie im Koalitionsvertrag festgehalten bei der Digitalisierung des Bildungswesens unterstützt werden sollen. "Deshalb arbeiten wir selbstverständlich am Digitalpakt 2.0 und sprechen mit den Ländern darüber." Allerdings soll das neue Förderprogramm ihren Angaben zufolge nicht vor 2025 starten. Daran gibt es von der Bildungsgewerkschaft GEW Kritik, die von einer Förderlücke spricht.

Die Umfrage

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat nach Angaben der Telekom-Stiftung in deren Auftrag im April und Mai 1.014 Schulleiter allgemeinbildender Schulen der Primar- und Sekundarstufen in öffentlicher Trägerschaft befragt (Grundschulen, Förder- und Sonderschulen, Gymnasien sowie Haupt-, Real- und Gesamtschulen). (dpa/rs/rw)

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