Vorschau auf die zweitgrößte IT-Messe

Schweinegrippe wirft Schatten auf die Computex 2009

25.05.2009
Erste Fälle von Schweinegrippe auf Taiwan halten etliche internationale Besucher und Aussteller von Computex 2009 ab. Die IT-Messe in der ersten Juniwoche gilt als die größte Asiens…

Erste Fälle von Schweinegrippe auf Taiwan halten etliche internationale Besucher und Aussteller von Computex 2009 ab. Die IT-Messe in der ersten Juniwoche (2.-6.06.09) gilt als die größte Asiens und nach der CeBIT als die zweitgrößte der Welt.

Eine hundertköpfige Delegation aus Mexico hat schon offiziell abgesagt. Starke Einbrüche sind nun auch bei den angemeldeten Käufern aus Japan und den USA zu erwarten.

Etliche ausländische Aussteller haben ebenfalls schon storniert, weshalb die Organisatoren schnell noch einen weiteren Taiwan Excellence Pavillon einrichten müssen, um die Lücke zu füllen.

Ursprünglich haben die Computex-Veranstalter, das Taiwan External Trade Development Council (TETDC oder TAITRA) und die Taipei Computer Association (TCA), noch gejubelt, dass die Messe trotz Finanzkrise und entgegen dem Trend weiter auf Wachstumskurs sei. Zumindest soll sie anders als die CeBIT nicht schrumpfen.

Die Ausstellungsfläche in den Hallen am Fuße des 101, bis vor einem Jahr mit 101 Stockwerken noch der höchste Wolkenkratzer der Welt, und in der im Vorjahr eröffneten neuen Halle in Nangang ist tatsächlich sogar leicht gewachsen.

Statt 4.492 stehen nun 4.600 Standardstandflächen ("Booths") à 3 x 3 Meter zur Verfügung. Die Zahl der Aussteller sollte den ursprünglichen Prognosen der Veranstalter nach ähnlich hoch sein wie die 1.725 im Vorjahr, ebenso die Zahl der Besucher mit 35.000.

Keine Angaben haben TETDC und TCA zu den erwarteten inländischen Besuchern gemacht. Wahrscheinlich wird die Zahl weiter zurückgehen. Denn neuere Regeln sollen den B2B-Charakter der Messe stärken und einen Andrang von Endverbrauchern verhindern.

Selbst bei sinkenden ausländischen Besucherzahlen haben große IT-Player aus Taiwan schon signalisiert, dass sie keine Auftragseinbrüche zu befürchten hätten. Denn die meisten Orders würden heute per Internet getätigt.

Messe-Highlights

Als eines der Highlights der 29. Computex werden im Vorfeld schon Netbooks auf Basis des vor einem Jahr bereits angekündigten "Nano"-Prozessors von VIA Technology gefeiert. Diese sollen schneller und stromsparender sein als Intels "Atom"-Prozessoren.

Etliche Notebook-Hersteller haben schon Geräte mit Intels neuer "Tigris"-Plattform mit der neuen Mobil-CPU "Caspian" angekündigt. Intels Antwort wird "Calpella" heißen. Es handelt sich dabei um neue Mobil-Prozessoren mit integriertem Speichercontroller und zwei bis vier Kernen.

Unter dem Codenamen "Arrandale" läuft die Dual-Core-Variante mit integrierter Grafik, welche auf welche Intel beim Quad-Core-Prozessor "Clarksfield" bewusst verzichtet, da soviel Rechenpower auch nach einer starken 3D-Grafik-Leistung verlangt.

Mit Spannung erwartet werden auch Neuerungen in Richtung USB 3.0, die weitgehend abwärtskompatibel zu USB 2.0 Datentransferraten von bis zu 300 Megabyte pro Sekunde bieten sollen. Auf der CeBIT 2009 waren laut Heise schon erste Prototypen mit knapp 250 MB/s zu sehen. Aber bisher hätten sich weder Intel noch AMD verbindlich festgelegt, wann es USB 3.0 im Chipsatz geben soll.

Die Grafikspezialisten Nvidia und ATI (beziehungsweise AMD) werden mit DirectX-11-Chips aufwarten. Interessant dürfte auch sein, welche Hardware-Lösungen mit Blick auf Windows 7 zu sehen sein werden. Die Touch-Technologie wird in dem Zusammenhang sicherlich viel von sich reden machen.

Ob und inwieweit diese nach Einführung des neuen Microsoft-Betriebsystems im Massenmarkt einschlagen wird, bleibt dahingestellt. Viele Chinesen und Japaner nutzen für die Eingabe ihrer komplizierten Schrift schon seit langem Grafikboards oder, wenn sie es sich leisten können, auch Tablet-PCs.

Sie dürfte es sicherlich besonders freuen, dass etliche Hersteller schon günstige Notebooks und Netbooks mit Touch-Funktion angekündigt haben. Für die sinnvolle Integration in Monitore gibt es allerdings noch keine stimmigen Konzepte, weshalb Touch sich dort noch weniger schnell durchsetzen soll als im Notebook-Markt.

Panik vor Schweinegrippe in China

In China sind übrigens auch schon Fälle der Schweinegrippe aufgetreten, weshalb dort Viele schon wieder mit Mundschutz herumlaufen. Selbst in München wurde schon eine chinesische Reisegruppe mit solchen Binden vor dem Mund gesichtet. Die Angst vor der tödlichen Hühnergrippe, die 2005 grassierte, steckt wohl vielen Asiaten noch tief in den Knochen. (kh)

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