Bitkom-Erkenntnis

Security-Dienstleister gesucht

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Für die im IT-Security-Channel beschäftigten Mitarbeiter ist das eine erfreuliche Nachricht: Die Arbeit geht ihnen in den nächsten Jahren nicht aus.

Für die im IT-Security-Channel beschäftigten Mitarbeiter ist das eine erfreuliche Nachricht: Die Arbeit geht ihnen in den nächsten Jahren nicht aus.

Im Juni 2011 hat Bitkom 63 Experten zur Lage am IT-Security-Markt befragt. Rund die Hälfte der interviewten Personen ist in der ITK-Branche beschäftigt und je ein Viertel bei Behörden beziehungsweise bei sonstigen non-IT-Unternehmen, etwa bei Banken.

Heraus kam dabei die für den Channel erfreuliche Erkenntnis, dass es derzet in Deutschland an Fachleute für IT-Sicherheit fehlt. Der Mangel wird voraussichtlich in den kommenden Jahren deutlich größer werden, glaubt der Branchenverband. "Erfahrene Spezialisten für IT-Sicherheit sind schon heute schwer zu finden, das erschwert den Kampf von Unternehmen und Behörden gegen die wachsende Zahl der Cyberangriffe und bedroht mittelfristig den weltweit guten Ruf von ,IT-Security made in Germany’", meint etwa der Bitkom-Präsident Dieter Kempf.

Seiner Meinung nach wirkt sich der aktuelle Mangel an Sicherheitsexperten schon heute aus: In vielen Unternehmen wird aus diesem Grund den eigentlich notwendigen Sicherheitsmaßnahmen keine Aufmerksamkeit entgegengebracht. So besitzt nur jedes dritte mittelständische Unternehmen derzeit ein Sicherheitskonzept. Hier gibt es also für IT-Security-Dienstleister viel zu tun.

Bitkom-Präsident Dieter Kempf: "Wir brauchen nicht nur Experten für die technische Sicherheit, sondern auch Fachleute für die Organisation von Sicherheit bei den Kunden, also Sicherheitsmanager"
Bitkom-Präsident Dieter Kempf: "Wir brauchen nicht nur Experten für die technische Sicherheit, sondern auch Fachleute für die Organisation von Sicherheit bei den Kunden, also Sicherheitsmanager"
Foto: Datev

Die Nachfrage nach Sicherheits-Experten betrifft alle Wirtschaftsbereiche. Besonders ausgeprägt ist der Bedarf bei den Hersteller von IT-Sicherheitsprodukten und bei den Resellern und Systemhäusern. Jedes zweite Unternehmen aus diesem Bereich geht von Zuwächsen von mehr als zehn Prozent bei ihren Beschäftigten aus. Bei Anwendern aus der Wirtschaft und Behörden soll jede vierte Sicherheitsabteilung in ähnlichem Maße personell verstärkt werden.

Dazu meint Kempf: "Angesichts der wenigen vorhandenen Qualifizierungsangebote wird es schwer, geeignetes Fachpersonal zu rekrutieren", so der Bitkom-Präsident. "Wir brauchen nicht nur Experten für die technische Sicherheit, sondern auch Fachleute für die Organisation von Sicherheit in den Anwenderunternehmen, also Sicherheitsmanager."

In einer Umfrage Ende 2008 unter Studenten der Informatik und benachbarter Studiengänge sagte jeder Vierte, zur IT-Sicherheit gebe es an seiner Hochschule gar keine Lehrangebote. Das darf natürlich nicht so bleiben: "IT-Sicherheit und das Management von IT-Risiken sollten in der technischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildung an Hochschulen stärker berücksichtigt werden", fordert Kempf. (rw)

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