Server: gefragt wie nie

27.08.2007
Die Nachfrage nach Servern steigt in Deutschland weiterhin an, im letzten Quartal gab es ein Plus von acht Prozent. IBM blieb der Platzhirsch - immer dichter gefolgt von HP.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Die mit dem Verkauf von Serversystemen verbundenen Umätze erhöhten sich in den Monaten April bis Juni dieses Jahres um acht Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2006, so lautet das Ergebnis für Deutschland nach einer Umfrage des Marktforschers IDC.

"Themen wie Virtualisierung und Konsolidierung blieben auf der Agenda", sagte Thomas Meyer, Spezialist für IT-Systeme und -Infrastruktur bei IDC. "Green IT entwickelt sich zu einem bedeutenden Aspekt beim Erwerb neuer Server. Rechenzentren müssen ihren Stromverbrauch senken", so Meyer weiter.

Den höchsten Serverumsatz in Deutschland erzielte IBM mit 241 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2007, trotzdem bedeutet dies einen Rückgang um drei Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Alle anderen Mitspieler konnten zulegen: Der Serverumsatz von Hewlett-Packard wuchs gar um sagenhafte 23 Prozent. Absolut bedeutet das einen Quartalsumsatz von 212 Millionen Dollar. Damit rückt HP IBM bedrohlich auf die Pelle. Die Steigerungsraten der weiteren Serveranbieter variieren zwischen sieben und neun Prozent. FSC blieb Dritter, vor Sun Microsystems und Dell.

Besonders stark stiegen die Abverkäufe der sogenannten x86-Systeme an - hier gab es ein Plus von fast 16 Prozent zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Linux-basierten Servern nahm in Deutschland gar um 65,5 Prozent zu. Die mit dem Verkauf von Itanium-Servern verbundenen Umsätze legten ebenfalls stark zu - um 50 Prozent; bei HP war hier gar ein Zuwachs von 56 Prozent zu verzeichnen. 62 Prozent der Serverumsätze von HP stammen aus dem Verkauf der x86-Systeme.

Ebenfalls ungebrochen ist die Nachfrage nach Blade-Servern. Deren Abverkäufe stiegen in Deutschland um 41,5 Prozent an. "Mit einem Anteil von fünf Prozent am gesamten Servermarkt bleiben Blades Nischenprodukte", gibt IDC-Analystin Michele Zwolinski zu bedenken. "Dennoch, die wachsende Popularität von Virtualisierungstechnologien, die steigende Akzeptanz von Multi-Core-Prozessoren und die stark verbesserte, für Blade-Architektur optimierte Managementsoftware werden diesem Serversegment weiterhin überdurchschnittliche Wachstumsraten bescheren.

Die Zahlen für EMEA

Sowohl IDC als auch Gartner haben Zahlen zu den Serverabverkäufen in EMEA (Europa, Nahost und Afrika) vorgelegt. Demnach sind in dieser Region im zweiten Quartal 2007 Server im Wert von 3,89 (IDC) beziehungsweise 4,22 Milliarden Dollar (Gartner) verkauft worden. Die Unterschiede rühren daher, dass beide Marktforscher Blade-Server unterschiedlich definieren. In der Markterhebung von IDC trägt dieses Segment in EMEA mit 7,7 Prozent zum gesamten Serverumsatz bei und ist im vergangenen Quartal um zwölf Prozent gewachsen. Laut Gartner sind die weltweiten Blade-Server-Abverkäufe im zweiten Quartal 2007 um fast 14 Prozent gestiegen. Dabei hat sich HP besonders hervorgetan, deren Blade-Server-Umsätze sind um 73 Prozent angewachsen.

Einig sind sich hingegen die Marktforscher bei der Rangfolge der Hersteller. So belegt bei beiden Hewlett-Packard den ersten Platz, was Serverabverkäufe in EMEA betrifft (Umsätze von 1,4 Milliarden Dollar). Den zweiten Rang erreicht wie im Vorquartal IBM (1,2 Milliarden Dollar Serverumsatz), als dritten führen beide Marktforscher Sun Microsystems an (knapp 570 Millionen Dollar Umsatz mit Servern). Den vierten Platz in Europa hat sich Dell erkämpft.

Bei dem bisherigen Direktvermarkter variieren aber die Angaben beider Marktforscher: IDC geht von 363 Millionen Dollar Serverumsatz aus - das wäre ein Plus von 21 Prozent im Jahresvergleich - , laut Gartner hat Dell im zweiten Quartal 392 Millionen Euro mit Servern in EMEA-Raum erlöst (plus 17,2 Prozent). Fujitsu inklusive des Joint Ventures FSC belegt in der EMEA-Rangliste den fünften Platz mit 259 Millionen Dollar (IDC) beziehungsweise 267 Millionen Serverumsatz (Gartner).

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