SGI warnt vor Bankrott

09.02.2006
Der kalifornische Graphik-Workstation- und Server-Spezialist SGI fasst seinen eigenen Bankrott ins Auge. In einer Mitteilung

Der kalifornische Graphik-Workstation- und Server-Spezialist SGI fasst seinen eigenen Bankrott ins Auge. In einer Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht erklärte das Unternehmen, es werde Insolvenz anmelden müssen, falls das Jahr 2006 sich schlecht entwickle. Als Maßnahmen, dem drohenden Bankrott zu entgehen, schlägt das Unternehmen "alles" vor. Es könne sowohl Geschäftseinheiten verkaufen oder einstellen als auch einen "strategischen Partner" an Bord holen.

"Wir gehen davon aus, dass wir unser Strategie oder unser Tagesgeschäft ändern müssen. Aber wir wissen nicht, ob diese Änderungen zu einer Verbesserung unserer geschäftlichen und finanziellen Situation führen wird," schreibt SGI in seiner Mitteilung.

Das Unternehmen, das gerade seinen CEO ausgewechselt hat, kämpft seit Jahren vor allem damit, dass Unternehmen nach und nach proprietäre SGI-Rechner, ausgestattet mit der hochentwickelten Numa-Architektur und MIPS-Prozessoren, durch Standard-Rechner ersetzen. Darauf antwortete SGI sehr spät: Es setzte zusätzlich auf die Kombination Linux und Itanium-Server - die "Altix"-Rechner. Doch die Geschäftsentwicklung SGIs zeigt, dass so der verlorene Boden nicht wieder gut zu machen ist.

Betrachtet man die Geschäftszahlen der Jahre 2001 bis 2005, so ging der Umsatz von 1,73 Milliarden (2001) auf 730 Millionen Dollar zurück. In dieser Zeit bilanzierte SGI kontinuierlich Verluste, zuletzt 76 Millionen Dollar. In den fünf Jahren bilanzierte das Unternehmen rund 790 Millionen Dollar Verlust. Die Mitarbeiterzahl fiel von 5.428 im Jahr 2001 auf 2.423. Zudem beendete die Wallstreet den Handel mit SGI-Aktien im November 2005, da sie über 30 Tage lang unter einem Dollar wert waren. (wl)

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