Der CP-Querschläger

Sicher ist sicher

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Smartphones in Firmennetzwerken? "Äußerst heikel", denkt sich unser schreibender Fachhändler.

Passend zur CP-Umfrage "Binden Sie bereits Smartphones in die Netzwerke Ihrer gewerblichen Kunden ein? " (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger" seine Gedanken gemacht:

"Bald haben Smartphones Virenschutzprogramme wie Desktop-Rechner."
"Bald haben Smartphones Virenschutzprogramme wie Desktop-Rechner."
Foto: BeBoy - Fotolia.com

Es sind nicht die knapp 600 Smartphone-Viren, die dem Netzwerkverantwortlichen in seinem LAN schlaflose Nächte bereiten. Es sind die Zugangsdaten auf den Handys der oberen und mittleren Geschäftsleitungsebene. Dank WLAN 802.11n und ohne SIM-Card müssen Industriespione nicht einmal mehr das Gebäude betreten, um sich ins Firmen-LAN einzuhacken.

Das erinnert ein wenig an alte James-Bond-Filme, bei denen überaus hübsche Agentinnen zerstreuten Wissenschaftlern zusetzten, um per Techtelmechtel an die Tresorkombination zu kommen. Heutzutage können modifizierte MP3-Player, Netbooks oder eben auch Handys der Schlüssel sein, die das Tor zum Netzwerk öffnen.

Passwörter werden ja gerne im Handy gespeichert, am besten noch unter den Stichwörtern "Code", "Bank" oder "Firma" im Telefonregister. Wer kann sich schon die kryptische Zeichenfolge des sicherheitsbewussten Administrators merken? Noch ein bisschen "copy & paste", und schon ist man im Firmennetz – unspektakulär und mit der Standardausstattung. Was kann da erst ein richtiger Hacker anrichten?

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Verzeichnisse und Server extra geschützt sind. Aber was nutzt das, wenn Papas oder Mamas Business-Handy ein beliebtes Spielzeug beim Nachwuchs ist. Da werden ein paar Lieder geladen und dabei die Sicherheitszugänge gleich auf den verseuchten Kids-PC kopiert. Der weiteren Verbreitung sind dann keine Grenzen mehr gesetzt.

Auch leiht man als Gentleman gerne sein Handy für einen kurzen Anruf aus – weil der Akku gerade leer ist. Schneller kann man dank Bluetooth, USB oder WLAN gar nicht an die Zugangsdaten kommen. Und die ersten trojanischen Apps gibt es auch schon.

Bald haben Smartphones Virenschutzprogramme wie Desktop-Rechner, brauchen mehr Speicher, mehr Programmcode. Folgt etwa die gleiche Aufrüstungsspirale wie einst am PC? Aber sicher doch!

Mein Fazit: WLAN im Unternehmen ist an sich schon ein Risiko. Mit Smartphones wird es bestimmt nicht kleiner.

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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