Sicherheits-Experte: Microsoft-Projekt bedroht Zukunft der IT-Technologie

09.05.2003
Nach Ansicht des australischen Professors und Experte für IT-Sicherheit und Kryptografie, Bill Caelli, stellt das von Microsoft und anderen Unternehmen entwickelte Sicherheitsprojekt „Nexus" eine weit größere Bedrohung dar, als Viren oder Hacker. Auf einer Konferenz in Sydney griff Caelli Microsoft und Intel scharf an: Demzufolge sei der derzeitige Versuch der Inhalte- und Urheberrechtsinhaber-Lobby, die Kontrolle über die Hardware der Anwender zu erlangen, die größte unmittelbare Bedrohung für die Zukunft der Informationstechnologie. Wie unsere Schwesterpublikation „PC-Welt" berichtet, sagte Caelli auf der „CIO Magazine Conference" in Sydney, dass in wenigen Tagen eine Initiative von Microsoft und Intel vorgestellt werden soll, die zum Ziel hat, künftige Intel-basierte Hardware-Systeme urheberrechtlich „dicht" zu machen: „Ich denke, sie werden ein ´sub-operating System´ ankündigen, das für den Anwender nicht mehr zugänglich sein wird. Dieses wird über ein neues Hardware-Add-on in Zusammenhang mit Intel-Prozessoren laufen. Während man Nexus für sichere Anwendungen nutzen kann, wird es auch Digital-Rights-Management-Systeme enthalten", sagte Caelli. „Technisch vermuten wir, dass Intel mit Microsoft zusammenarbeitet, um einen neuen geschützten Operations-Bereich innerhalb des Pentium-Prozessors oder einem seiner untergeordneten Chips einzuführen. Dieser trägt den Codenamen Ring-0".Diese Techniken stellen laut Caelli das gesamte Besitzverhältnis des eigenen PCs in Frage. „Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Auto erworben und die Motorhaube wurde verschweißt, damit Sie keinen Blick auf den Motor werfen dürfen - es würde zu massiven Protesten kommen. Aber in der IT-Industrie kommen sie damit davon und erneut gehen Freiheiten verloren. Was wirklich wichtig an der Angelegenheit ist, ist die Tatsache, dass Inhalteanbieter zum ersten Mal in der Lage sein werden, das Gerät zu kontrollieren - in der Vergangenheit gab es keine derartige Kontrolle", so Caelli. Als Schutzmaßnahme für digitale Inhalte schlägt der Professor deshalb vor, bereits bestehende Techniken einzusetzen. So zum Beispiel Wasserzeichen, die dem Käufer eindeutig zugeordnet sind: „Aus technischer Sicht wäre es durchaus machbar für einen Musikanbieter, mir den Download eines aktuellen Albums so zu erlauben, dass die Daten des Kaufs mit den von mir gesetzten Parametern personalisiert." Das sei jedenfalls wesentlich sinnvoller, als es Unternehmen wie der RIAA, Disney, MIPI oder Microsoft zu erlauben, den Rechner zu beeinflussen. (mf)

Nach Ansicht des australischen Professors und Experte für IT-Sicherheit und Kryptografie, Bill Caelli, stellt das von Microsoft und anderen Unternehmen entwickelte Sicherheitsprojekt „Nexus" eine weit größere Bedrohung dar, als Viren oder Hacker. Auf einer Konferenz in Sydney griff Caelli Microsoft und Intel scharf an: Demzufolge sei der derzeitige Versuch der Inhalte- und Urheberrechtsinhaber-Lobby, die Kontrolle über die Hardware der Anwender zu erlangen, die größte unmittelbare Bedrohung für die Zukunft der Informationstechnologie. Wie unsere Schwesterpublikation „PC-Welt" berichtet, sagte Caelli auf der „CIO Magazine Conference" in Sydney, dass in wenigen Tagen eine Initiative von Microsoft und Intel vorgestellt werden soll, die zum Ziel hat, künftige Intel-basierte Hardware-Systeme urheberrechtlich „dicht" zu machen: „Ich denke, sie werden ein ´sub-operating System´ ankündigen, das für den Anwender nicht mehr zugänglich sein wird. Dieses wird über ein neues Hardware-Add-on in Zusammenhang mit Intel-Prozessoren laufen. Während man Nexus für sichere Anwendungen nutzen kann, wird es auch Digital-Rights-Management-Systeme enthalten", sagte Caelli. „Technisch vermuten wir, dass Intel mit Microsoft zusammenarbeitet, um einen neuen geschützten Operations-Bereich innerhalb des Pentium-Prozessors oder einem seiner untergeordneten Chips einzuführen. Dieser trägt den Codenamen Ring-0".Diese Techniken stellen laut Caelli das gesamte Besitzverhältnis des eigenen PCs in Frage. „Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Auto erworben und die Motorhaube wurde verschweißt, damit Sie keinen Blick auf den Motor werfen dürfen - es würde zu massiven Protesten kommen. Aber in der IT-Industrie kommen sie damit davon und erneut gehen Freiheiten verloren. Was wirklich wichtig an der Angelegenheit ist, ist die Tatsache, dass Inhalteanbieter zum ersten Mal in der Lage sein werden, das Gerät zu kontrollieren - in der Vergangenheit gab es keine derartige Kontrolle", so Caelli. Als Schutzmaßnahme für digitale Inhalte schlägt der Professor deshalb vor, bereits bestehende Techniken einzusetzen. So zum Beispiel Wasserzeichen, die dem Käufer eindeutig zugeordnet sind: „Aus technischer Sicht wäre es durchaus machbar für einen Musikanbieter, mir den Download eines aktuellen Albums so zu erlauben, dass die Daten des Kaufs mit den von mir gesetzten Parametern personalisiert." Das sei jedenfalls wesentlich sinnvoller, als es Unternehmen wie der RIAA, Disney, MIPI oder Microsoft zu erlauben, den Rechner zu beeinflussen. (mf)

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