Siemens-Deal kostet Benq OEM-Kunden

23.06.2005
Benq, Taiwans größter OEM-Hersteller für Mobiltelefone, verliert nach der Übernahme der Handy-Sparte von Siemens Kunden, darunter wahrscheinlich auch den wichtigsten, nämlich Nokia.

Benq, Taiwans größter OEM-Hersteller für Mobiltelefone, verliert nach der Übernahme der Handy-Sparte von Siemens Kunden, darunter wahrscheinlich auch den wichtigsten, nämlich Nokia.

Einem Analysten in Taiwan zufolge ist ein Wegbrechen von Kunden nach einer solchen Übernahme nichts Außergewöhnliches. Sollte der Siemens-Deal durchgehen, rechnet er für Benq nur mit geringen Auftragsverlusten, da die Handys, die Benq selbst liefert, nur in Entwicklungsländer wie China, Indien und Lateinamerika gehen und von der Menge her nicht der Rede wert seien.

Gerade erst kurz vorher hat eine chinesischsprachige Tageszeitung berichtet, dass Japans Kyocera wegen des Siemens-Deals die Partnerschaft mit Benq aufgekündigt hat. Auch Nokia suche nach Möglichkeiten, Benq als Lieferanten zu ersetzen.

Der am 7. Juni 2005 angekündigte Siemens-Deal sollte Benq zum fünftgrößten Handy-Anbieter der Welt machen. Siemens war zuletzt auf Platz vier mit einem Weltmarktanteil von neun Prozent.

Nummer eins Nokia und Kyocera haben Ende letzten Jahres Motorola als wichtigste Benq-Kunden ersetzt. Etwa die Hälfte der rund eine Million Handys, die Benq im ersten Quartal 2005 produzierte, gingen an Nokia.

Benqs Handy-Geschäft trug letztes Jahr zu 16 Prozent zum Umsatz bei. Mit der Übernahme der Handy-Sparte von Siemens soll der Umsatzanteil auf 60 Prozent hochschnellen. (kh)

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