Siemens entlässt Tausende Mitarbeiter

20.09.2005
Nach dem Willen von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld müssen mehrere tausend Arbeitnehmer den Konzern verlassen. Allein beim

Nach dem Willen von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld müssen mehrere tausend Arbeitnehmer den Konzern verlassen. Allein beim defizitären IT-Dienstleister SBS sollen bis 2007 2.400 Arbeitsplätze wegfallen und 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Der glücklose SBS-Chef Adrian von Hammerstein wird sofort durch Christoph Kollatz ersetzt, den bisherigen Leiter der Abteilung "Intelligent Traffic Systems". Er muss sich jetzt um Partnerschaften für PC-Dienstleistungen kümmern, um diese abgeben zu können.

In der angeschlagenen Kommunikationsparte Com (Telekommunikation und Unternehmensvernetzung) sollen sogar über 4.000 Stellen (laut einem von Siemens nicht dementierten Artikel des "Manager-Magazin" exakt 4224 Stellen, davon 2860 in Deutschland) gestrichen werden. Com soll sich auf den Vertrieb von Telefonanlagen mit VoIP-Technik konzentrieren. Die Mobilfunk- und Festnetztechnik-Abteilung muss 797 Stellenstreichungen, davon 311 in Deutschland, hinnehmen. Des Weiteren sollen durch die Verlagerung der internen Datenverarbeitung des Bereichs nach Indien noch mal 295 Jobs eingespart werden. Nur das Infrastrukturgeschäft für Carrier bleibe weitgehend unangetastet - ein Indiz dafür, dass Siemens darüber nachdenkt, die Com-Abteilung ausschließlich in diesem Bereich zu erhalten und auch das Geschäft mit Enterprise- und Schnurlostelefonen zur Disposition stellt.

Ferner soll der Logistikbereich des Unternehmens aufgelöst und in den einzelnen Sparten integriert werden. Das defizitäre Geschäftssegment Industrielogistik (Distribution and Industry) wird mit allen Produkten und rund 5.000 Mitarbeitern in die rechtlich eigenständige Tochtergesellschaft Dematic GmbH eingebracht. Sie soll am 1. Januar 2006 ihre Dienste aufnehmen.

Die einem Kahlschlag gleich kommenden Maßnahmen Klarsfelds, die seit April dieses Jahres unter dem schönen Titel "Fit4More" beraten wurden, waren erwartet worden.

Kleinfeld lies keinen Zweifel daran, dass Unternehmensziel, alle Geschäfte schnell auf profitables Wachstum zu trimmen, erreichen zu wollen. "Wir sind auf Kurs. Die notwendigen Maßnahmen setzen wir konsequent um." (wl)

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