Der CP-Querschläger

Sind wir Freiwild für Telefonterror?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Diese Woche beschäftigt sich der CP-Querschläger mit den Vor- und Nachteilen von Info- respektive Verkaufsgesprächen am Telefon.

Nicht jeder Werbeanruf ist lästig, das vorab! Wen würde es nicht freuen, wenn es beispielsweise ein Farblasermultifunktionsgerät als Ausstellungsstück gäbe oder ein Werbepanel fürs Schaufenster? Attraktive Demogeräte, Testversionen der neuesten Software, eine kostenlose Werbeaktion mit unserer Händleradresse, selbst neue Plakate oder einfach nur Infomaterial sind kein Problem, sondern eher fromme Wünsche.

Die Realität sieht leider anders aus. Nicht nur Versicherungsvertreter, Aktienspekulanten und angebliche Zufriedenheitsumfragen gilt es abzuwimmeln, auch aus der Branche gibt es ein paar Spezialisten, die einen zur Weißglut treiben können. Am bedauernswertesten sind die Kollegen, die anscheinend im Auftrag ihres Sales Managers einen potenziellen Einkaufszettel verlesen müssen und vorher nicht auflegen dürfen, bis unsereiner etwas bestellt hat.

Da hilft weder gutes Zureden noch die Erklärung, dass wir telefonisch grundsätzlich nur bestellen wenn es sein muss. Auch der Hinweis, dass wir uns keine zwanzig Festplatten zu 240 Gigabyte auf Lager holen wenn sie 50 Cent billiger geworden sind verpufft wirkungslos.

Diese automatisierte, nach Art der Klinkenputzer dargebotene Telefonakquise gehört sich nicht für ein anständiges Unternehmen. Das ist dann auch mein letztes Argument, wenn ich merke, dass mein "Partner" am anderen Ende überhaupt nicht zuhören kann, will oder darf. Bei ganz penetranten Unternehmen ruft dann der Vorgesetzte (m/w) an, wohl annehmend, er könne es besser oder zur Kontrolle des vermeintlichen Loosers.

Glauben die im Ernst, als Einzelunternehmer mit persönlicher Haftung würde ich mir so einen Laden als Partner suchen? Halten uns solche Firmen für bescheuert, nur weil kein Vorzimmer oder Chefeinkäufer existiert? Oder ist dieser Umgang künftig Usus in unserem Gewerbe?

Mein Fazit: Ein Händler als Kunde will auch nur Beratung wenn er sie braucht und Angebote bei Bedarf! Alles andere ist aufdringlich und kontraproduktiv!

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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