Chancen für den Fachhandel

SMB trifft DMS

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Mobiles DMS wird wichtig

"Die Furcht vor ausufernden Kosten ist oftmals noch ein Hemmschuh", Tobias Bumm, Pressesprecher von ELO Digital Office
"Die Furcht vor ausufernden Kosten ist oftmals noch ein Hemmschuh", Tobias Bumm, Pressesprecher von ELO Digital Office
Foto: ELO

Was die Produkttrends betrifft, gewinnen Lösungen, die auch mobilen Zugriff auf die Inhalte erlauben, rapide an Bedeutung, darin sind sich die Experten einig. "Smartphones sind ein fester Bestandteil im Geschäftsleben, und somit hat die zunehmende Mobilität der Arbeitnehmer auch Auswirkungen auf den DMS-Markt", erläutert Docuware-Geschäftsführer Biffar. So reichen die Nutzungsszenarien von der Recherche im zentralen Dokumenten-Pool über Aufgabenlisten bis zur Bearbeitung von Dokumenten-Workflows. "Daten müssen heute nach Möglichkeit zu jeder Zeit und überall problemlos abrufbar und speicherbar sein", bestätigt Tobias Bumm von ELO.

Einen weiteren Trend sieht Biffar in Cloud-Lösungen, allerdings seien diese nicht ganz so stark gefragt, wie man sich das noch vor zwei Jahren vorgestellt habe. "Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass in einigen Jahren die gesamte Wirtschaft durch das Cloud Computing effizienter arbeiten wird", sagt der Docuware-Manager. Den Grund für das zögerliche Wachstum sieht er auch darin, dass sich durch Software-as-a-Service derzeit nicht nur die ECM-Landschaft verändert, sondern die IT-Welt allgemein im Umbruch ist.

Druckerhersteller wollen mitmischen

Dass im DMS- und ECM-Geschäft Potenzial steckt, haben nicht nur die zahlreichen Softwareanbieter erkannt. Auch einige der eher auf Output spezialisierten Drucker- und Kopiererhersteller bieten mittlerweile entsprechende Softwarepakete an. Türöffner sind hier die Multifunktionsgeräte, die mittlerweile auch zum Erfassen von Dokumenten dienen.

Dokulife-Consultant Oliver Jendro glaubt aber nicht, dass die Hardwarehersteller den spezialisierten Softwareanbietern hier über kurz oder lang den Rang ablaufen. "Der Markt der DMS-Anbieter ist völlig anders strukturiert als der Markt der Output-Anbieter", beschreibt Jendro die Situation. So seien DMS-Hersteller häufig national erfolgreich und eher mittelständisch aufgestellt. Bei den Hardware-Playern handle es sich hingegen hierzulande um Vertriebsgesellschaften, die die Geräte aus Übersee verkaufen müssen und deshalb auch von dort aus gesteuert werden. "Die Vertriebsgesellschaft eines Hardwareherstellers so 'umzuprogrammieren', dass diese in Zukunft erfolgreich Software verkauft, ist keine leichte Aufgabe - für Anbieter mit indirektem Vertriebsmodell ist das noch schwieriger", weiß Jendro.

Aber natürlich könne sich ein internationales Unternehmen Marktanteile oder gleich einen kompletten DMS-Anbieter kaufen. Begünstigt werde dies zudem dadurch, dass sich auch Output immer mehr zum Dokumentenlösungsgeschäft wandelt, und da sei DMS und sogar ECM ein fester Bestandteil. "DMS wird irgendwann eine Standardanwendung wie Textverarbeitung oder E-Mail", so die persönliche Einschätzung des Dokulife-Beraters.

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