Smartphone-Betriebssysteme

So gut ist Apples iPhone OS

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Internet und Kommunikation

Bereits das erste iPhone machte deutlich, wie einfach, schick und schnell mobiles Internet sein kann. Dazu trägt vor allem die mobile Version des Apple-Browsers Safari bei. Enthalten ist zudem ein E-Mail-Client, der seit der zweiten Generation des iPhones auch das Microsoft Exchange-Protokoll unterstützt. Eingehende E-Mails landen direkt auf dem Smartphone - es ist zwar kein direktes Push-System wie beim BlackBerry, kommt ihm aber bereits sehr nahe.

Ein Nachteil des iPhoneOS ist, dass sich Apple vehement gegen die Flash-Technologie von Adobe wehrt. Der Konzern argumentiert unter anderem damit, dass der Web-Standard HTML 5 bereits Video-Funktionen vorsieht. Außerdem benötigt Flash laut Apple-Boss Steve Jobs zu viele Ressourcen. Gerüchteweise gibt es aber noch andere Gründe: Mit der Flash-Technologie AIR lassen sich Anwendungen schreiben, die auch ohne Browser oder Internet-Zugang geräteunabhängig arbeiten. Zugespitzt gesagt: Laufen AIR-Applikationen auf dem iPhone, kann jedermann Apps für das Gerät entwickeln, der AppStore wäre überflüssig. Apple würde damit außerdem die Kontrolle der zugelassenen Applikationen auf den Endgeräten verlieren. Doch diese Einschränkungen gelten nicht nur für Flash. Auch Silverlight, die Flash-Konkurrenz von Microsoft, wird vorerst nicht auf mobilen Apple-Endgeräten zu finden sein.

Der geschickteste Schachzug von Apple war es, dass der Konzern die Mobilfunkanbieter exklusiv an sein Smartphone band. Pro Land durfte nur einer das iPhone verkaufen - und dieser musste noch dazu passende Tarife mit großzügigem Inklusivvolumen oder Daten-Flatrate anbieten. Das sorgte dafür, dass die Nutzer zum ersten Mal auch unterwegs ohne Furcht vor teuren Rechnungen surfen konnten - und die iPhone-Nutzer kosten dies reichlich aus. Wie eine Studie des Unternehmens Validas herausfand, verursacht der durchschnittliche iPhone-User pro Monat 273 MByte an Traffic. BlackBerry-Nutzer benötigen im Durchschnitt gerade einmal 50 MByte, die Besitzer anderer Smartphones liegen bei rund 150 MByte.

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