Erhebung des Bitkom

So viel zahlen Verbraucher für Virenschutz auf PC, Notebook und Smartphone

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Im Auftrag des Bitkom hat Bitkom Research Verbraucher in Deutschland danach gefragt, ob sie einen Virenschutz auf PC, Notebook und Smartphone verwenden und was sie dafür zu zahlen bereit sind.
86 Prozent der Verbraucher in Deutschland haben auf ihrem PC eine Sicherheitssoftware installiert. Dafür zahlen sie im Durchschnitt einmalig 45,20 Euro oder bei Abo-Modellen 29,70 Euro pro Jahr.
86 Prozent der Verbraucher in Deutschland haben auf ihrem PC eine Sicherheitssoftware installiert. Dafür zahlen sie im Durchschnitt einmalig 45,20 Euro oder bei Abo-Modellen 29,70 Euro pro Jahr.
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Bitkom Research hat in Deutschland 1.143 Personen ab 16 Jahren befragt. Demnach nutzen 86 Prozent der Verbraucher in Deutschland bei der privaten PC-Nutzung eine Sicherheitssoftware. Halb so viele (43 Prozent) setzen vergleichbare Software auch auf ihrem Smartphone ein.

Der Wert bei Smartphones ist deutlich niedriger, weil Apple-Kunden (laut StatCounter in Deutschland etwa 40 Prozent der Smartphone-Nutzer) traditionell davon ausgehen, dass ihre Geräte durch Maßnahmen des Herstellers sicher sind und keine Software Dritter erforderlich ist - und weil Apple alle Antiviren-Apps schon 2015 aus dem App-Store verbannt hat. Außerdem ist iOS durch die deutliche Trennung zwischen Apps und Betriebssystem und die Ausführung aller Apps in einer Sandbox konzeptionell nicht für den Betrieb eines Virenscanners geeignet. Trotz einiger dennoch bestehender Angriffsmöglichkeiten - etwa Phishing, Scareware-Werbung oder Rückruf-Betrug - sind die Gefahren unterm Strich gering.

So viel zahlen Verbraucher für Antivirus-Software

Auf PC oder Notebook nutzen 67 Prozent der Befragten kostenpflichtige Antiviren-Programme. 37 Prozent haben dazu ein Abonnement abgeschlossen. Abonnenten zahlen der Umfrage zufolge für Virenschutz im Durchschnitt 29,70 Euro pro Jahr. 43 Prozent der Befragten nutzen Programme, die 25 Euro oder weniger kosten. 33 Prozent zahlen zwischen 25 und 50 Euro und 17 Prozent entrichten jährlich Abo-Gebühren über 50 Euro. Nicht mitgeteilt hat Bitkom Research, ob es sich dabei teilweise auch um Lizenzen für mehrere Nutzer oder PCs handelt - etwa drei oder fünf - wie sie von vielen Security-Firmen angeboten werden.

30 Prozent haben der Umfrage zufolge eine Lizenz einmalig erworben. Verbraucher, die für Virenschutzprogramme einmalig zahlen, geben im Durchschnitt 42,50 Euro aus. 31 Prozent investieren weniger als 25 Euro, 29 Prozent zwischen 25 und 50 Euro. Immerhin 28 Prozent haben beim Kauf einer einmaligen Lizenz mehr als 50 Euro bezahlt. 19 Prozent der Befragten geben sich übrigens mit kostenlosen Alternativen zufrieden.

"Unter Cyberkriminellen ist es eine beliebte Masche, Nutzern beim Surfen im Internet gefälschte Warnmeldungen unterzujubeln, um sie dazu zu verleiten, eine manipulierte Virenschutzsoftware herunterzuladen", warnt Sebastian Artz, Bereichsleiter für Cyber- und Informationssicherheit beim Bitkom. "Im zweiten Schritt fordern sie dann Zahlungen ein, um an die Kreditkartendetails zu gelangen", erklärt der Bitkom-Experte. Hier sei "dringend Vorsicht" geboten. Er empfiehlt Verbrauchern: "Wichtig ist, dass man misstrauisch gegenüber unaufgeforderten Softwareangeboten ist und Antivirensoftware grundsätzlich nur über seriöse Anbieter bezieht."

Mit diesem Hinweis kann sicher auch der Handel bei seinen Kunden punkten. Welche Programme dabei empfehlenswert sind, lässt sich jeweils den aktuellen Testergebnissen entnehmen. Am populärsten, regelmäßigsten und vollständigsten sind für Verbraucher hier inzwischen die Listen des Magdeburger Instituts AV-Test. Dort werden Schutzprogramme für Windows und Android mit Fokus auf Privatanwender und Unternehmen getestet. Aber auch AV-Comparatives aus Innsbruck legt regelmäßig Tests von Security-Suiten für Consumer vor.

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