Software und IT-Dienstleistungen wachsen überdurchschnittlich

21.03.2002
Zum zehnten Mal veröffentlicht der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) Marktbeobachtungen des European Information Technology Observatory (EITO). Trotz Rezession konnten im vergangenen Jahr vor allem Software und IT-Dienstleistungen wachsen und sollen auch in Zukunft wichtige Impulse geben.

Auch am westeuropäischen Markt für Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) sind die Auswirkungen der sich weltweit abschwächenden Konjunktur nicht spurlos vorübergegangen. Dennoch sind die Umsätze in Westeuropa im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 643 Milliarden Euro gestiegen. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Studie des European Information Technology Observatory (EITO). Für 2002 rechnen die EITO-Experten mit einem weiteren Wachstum um 5,4 Prozent auf 678 Milliarden Euro. "Markttreiber sind aktuell vor allem Softwareprodukte, IT-Dienstleistungen und Mobilfunkdienste", erläutert Heinz Bäurer, Vizepräsident des Bitkom.

Weltweit hat die ITK-Branche ihre Umsätze in den zurückliegenden acht Jahren verdoppelt. Im Jahr 2000 wurde sogar ein Rekordwachstum von knapp 13 Prozent erzielt. Diese Werte konnten in 2001 natürlich nicht gehalten werden. Die Wachstumsrate fiel auf 4,4 Prozent. Das Volumen des ITK-Weltmarkts betrug Ende vergangenen Jahres 2.292 Milliarden Euro. Erst im Jahr 2003 werden laut den Marktforschern die Zuwächse mit erwarteten 9,8 Prozent wieder ein knapp zweistelliges Niveau erreichen.

2001 und dieses Jahr wird das Wachstum des Weltmarktes vor allem von den Ländern Asiens und Teilen Mittelamerikas getragen. Demgegenüber stagnierten die Umsätze in den USA. Durch diese Entwicklung ist der Anteil der USA am Weltmarkt auf nunmehr 34 Prozent zurückgegangen. Europa macht 29 Prozent aus.

Der westeuropäische Markt für Telekommunikation konnte 2001 nicht die entscheidenden wirtschaftlichen Impulse geben. Er erreichte aber dennoch mit einem Plus von 6,4 Prozent einen Jahresumsatz von 318,3 Milliarden Euro. Vor allem im Bereich TK-Endgerä-te und -Ausrüstung musste man Umsatzeinbußen hinnehmen. Die neuen Telekommunikationsdiens-te zeigen jedoch weiterhin starke Zuwachsraten. So werden Zuwächse von 31 Prozent bei den Onlinediensten und 21 Prozent in der Mobilkommunikation erreicht.

Insgesamt wuchs der westeuropäische IT-Markt in 2001 um 3,9 Prozent. Laut EITO wird in 2002 ein Anstieg um 5,1 Prozent auf ein Marktvolumen von zirka 341 Milliarden Euro erwartet. Auch die Informationstechnik entwickelt sich europaweit zu einer Dienstleis-tungsbranche. Bäurer sieht hier die größten Potenziale in den Bereichen Software und IT-Services. "Maßgebliche Wachstumsimpulse kommen aus der Enterprise Application Integration sowie Sicherheitslösungen und E-Government. Hierbei sind vor allem Beratungs- und Implementierungsleistungen gefragt." Nach seiner Aussage sind die Unternehmen zurzeit dabei, die Lücken und Medienbrüche in der digitalen Wertschöpfung zu schließen und von der Entwicklung bis zum Vertrieb eine vollständige Digitalisierung der Geschäftsprozesse herzustellen.

ITK-Hardware wurden hingegen im vergangenen Jahr weniger nachgefragt, der Rückgang beträgt 2,4 Prozent. Die Nachfrage wird sich laut EITO jedoch im laufenden Jahr europaweit stabilisieren und in 2003 dann wieder ein vernünftiges Wachstum um sechs Prozent zeigen.

www.bitkom.de

ComputerPartner-Meinung:

Schimmert ein Licht am Ende des Tunnels? Ja und nein. Die Branche wird voraussichtlich auf Jahre hinaus mit einstelligen Zuwächsen leben müssen, in Teilsegmenten mit mehr, in anderen mit weniger. Insofern tut man gut daran, sich nicht auf das Licht am Ende des Tunnels zu verlassen, sondern sich an den Mangel an Helligkeit zu gewöhnen. (go)

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