Softwarepiraten im Süden

20.03.2006

Die Business Software Alliance (BSA) hat im Jahr 2005 die Zahl der abgeschlossenen Fälle, in denen sie gegen den Einsatz unlizenzierter Software ermittelt hat, um 33 Prozent auf knapp über 1.000 erhöht. Gleichzeitig stieg die Summe der Schadensersatzzahlungen um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wie in den Jahren zuvor zeigte sich ein starkes regionales Gefälle: Fast die Hälfte der BSA-Fälle liegt in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg (22 Prozent) und Bayern (20 Prozent). Nordrhein-Westfalen, das mit 15 Prozent auf dem dritten Platz liegt, ist im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl stark unterrepräsentiert. "Der Grund für dieses regionale Gefälle liegt nicht etwa an einer größeren Bereitschaft der Unternehmen im Norden, legale Software einzusetzen, oder einem mangelnden Unrechtsbewusstsein in Süddeutschland, sondern darin, dass die Polizei in Baden-Württemberg und Bayern sehr aktiv und mit großen Sachverstand zum aktiven Schutz des Urheberrechts beiträgt", erklärt Georg Herrnleben, Regional Manager für Zentraleuropa der BSA. "Regionen, in denen das geistige Eigentum besser geschützt wird, profitieren wesentlich stärker von einer gesunden IT-Branche. Wo dieser Schutz fehlt, da entgehen den Ländern und Kommunen Steuereinnahmen und Arbeitsplätze."

Auch bei der Verteilung der Branchen, in denen wegen unlizenzierten Softwareeinsatzes ermittelt wurde, zeigt sich eine deutliche Ungleichverteilung. 50 Prozent der gesamten Schadensersatzsumme, die 2005 gezahlt wurde, stammen aus Firmen in der Marketing- und Werbebranche. Marzena Fiok

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