Praxistest

Sony Ericsson G705 - kantige Eleganz mit Extratasten

14.03.2009

Ausstattung

Die technischen Daten der Kamera versprechen nichts Gutes. 3,2 Megapixel (2048 x 1536 Pixel) und zuschaltbare LED-Leuchte - das ist alles. Die Bildqualität der Fotos ist daher kaum der Rede wert. Farbqualität und Kontrast entsprechen dem Standard, die Helligkeit ist erträglich. Sehr schnell fallen allerdings die miserablen Übergänge auf, unschöne Fransen und ausuferndes Bildrauschen machen sich bemerkbar. Die LED-Lampe leuchtet höchstens einen Meter weit.

In Sachen Musik gehört Sony Ericsson zu den Spezialisten. Dem G705 fehlen zwar einige Funktionen der Walkman-Serie, trotzdem überzeugt es als MP3-Player. Die Bedienung ist dank einer kleinen Hilfsgrafik einleuchtend, die Lautstärkewippe dient bei längerem Druck auch zum vor- und rückwärts-Skippen von Titeln. Auf der Kopfseite des Handys befindet sich eine kleine Start/Stop-Extrataste. Die Qualität des Außenlautsprechers ist gut, er beschallt die Umgebung mit knackigem Sound. Wummernder Bass fehlt natürlich, trotz Bassreflex-Technik bekommt man den aber auch nicht, wenn man Musik über die mitgelieferten Kopfhörer höhrt. Für echte Musikfans empfehlen wir daher den Anschluss eigener Kopfhörer über den 3,5-Millimeter-Adapter. Auch über Bluetooth und A2DP-Protokoll verbindet sich das G705 mit drahtlosen Stereoheadsets. Mit der TrackID-Software fällt die Identifizierung unbekannter Musik leicht. Das klappt auch beim UKW-Radio mit RDS, das mit dem Headset als Antenne einen sehr guten Empfang hat.

Theoretisch sind mit dem G705 Downloadraten von bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s) möglich, der schnelle Upload-Standard HSUPA sorgt für kurze Übertragungszeiten. Wer keine mobile Datenflat gebucht hat, freut sich über WLAN. Doch mit Highspeed-Internetzugang kann der Browser nicht Schritt halten. Er ist beim Seitenaufbau deutlich langsamer als die Konkurrenz von Nokia und Co. Zusätzlich sind Displaygröße und Auflösung viel zu schlecht. Auch der automatische Wechsel ins Querformat schafft da keine Abhilfe. Und die Extra-Tasten für Sartseite, Favoriten, Adresszeile und Birdview machen das Handy auch nicht schneller. Selbst das Thema E-Mail wird vom G705 nur halbherzig behandelt. Zwar passen sechs Mails auf einen Bildschirm, mit der Zeichencodierung hat das System aber Schwierigkeiten. Das führt zu Fehlermeldungen. HTML-E-Mails werden gar nicht angezeigt, ebenso lassen sich Office-Dateien weder anzeigen noch bearbeiten. Die Verwaltung von E-Mails und die Organisation der Ordner ist gelungen, doch insgesamt bietet das G705 zu wenig für ein Internet-Handy.

Die Kontaktverwaltung hat keine Highlights, durch die Reitermenüs schafft Sony Ericsson allerdings beim Bearbeiten der zahlreichen Kontaktfelder sehr gute Übersicht.Gut gelungen: Wird einem Kontakt ein Geburtstag zugeordnet, erscheint dieser auf Wunsch auch im Kalender und andersherum. Schwächen zeigt das Internet-Handy bei den Bluetooth-Profilen. Das SIM Access Protocol (SAP) fehlt ebenso, wie Protokolle für Druck- und Bildübertragung. Immerhin kann man Headsets anschließen und das Handy als AV-Fernbedienung verwenden. Natürlich lassen sich auch Kontakt- und Termindaten über Bluetooth austauschen. Die Synchronisation von Kalender- und Kontaktdaten verläuft sowohl über Bluetooth als auch übers Datenkabel problemlos.

Trotz der exzellenten Java-Perfomance von 811 Punkten im JBenchmark2 hat Sony Ericsson nur zwei Spiele mit 2D-Grafik vorinstalliert. Der Geschicklichkeitsklassiker "Breakout" sorgt für mobile Kurzweil, das Denkspiel "Brainjuice" hält die Gehirnwindungen auf Trab. Darüber hinaus bietet das G705 ein umfangreiches Paket an Extra-Software. Beispielhaft seien hier die Notizfunktion Codememo, eine Taschenlampenfunktion, Taschenrechner, Youtube-Client und Schrittzähler genannt. Dem Wecker lassen sich gleich fünf verschiedene Weckzeiten mit individuellem Weckton zuordnen.

Auch beim G705 liefert Sony Ericsson die Navi-Software Wayfinder Navigator 7 mit. Um Datenkosten zu sparen, sollte man Karten zunächst mit dem Maploader vom PC auf das Handy kopieren. Erst nach 3 Testmonaten fallen Gebühren an. An echte Navis kommt die Software natürlich nicht heran. Eine anspruchsvolle Verwaltung von POI (Points of Interest) oder ein Nachtmodus fehlen. A-GPS sorgt aber für eine schnelle Standortbestimmung, die in der Regel nicht länger als 10 Sekunden dauert.

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