Sony steigt aus dem PDA-Geschäft aus

04.06.2004
Sony steht unter Druck: Nächster Schritt der weltweiten Reorganisation könnte das Aus für die Clié-Serie bedeuten. Von ComputerPartner-Redakteurinnen Beate Wöhe und Cornelia Hefer

Laut ComputerPartner vorliegenden Informationen wird sich Sony demnächst weltweit aus dem PDA-Geschäft zurückziehen. In Branchenkreisen heißt es dazu: "Trotz guter Markterfolge des Clié war das Geschäft für den Konzern nicht profitabel." Weder Sony Deutschland, noch die Europazentrale in Brüssel wollten auf Anfrage von ComputerPartner bis Redaktionsschluss einen Kommentar zu diesem Thema abgeben.

Nur so viel gab der Elektronikkonzern bekannt: Noch diese Woche wird es zu Sonys PDA-Geschäft ein offizielles Statement geben. Insider vermuten, dass Sony die Nachricht "als Strategiewechsel verkaufen wird".

Die Sony-Clié-Reihe stellte Sony erstmals zur Cebit 2001 vor. Seitdem kämpfte der Hersteller sowohl auf der Palm-OS-Seite mit dem Konkurrenten Palm One als auch an der gegenüberliegenden Front gegen die multimedialen Geräte der Pocket-PC-Fraktion um Marktanteile.

Während andere Hersteller erkannten, dass für ein Wachstum auch Handhelds im Einstiegspreissegment zwingend sind, hielt Sony lange an den Highend-Cliés mit Multimedia-Schnickschnack fest. Diese Entscheidung brachte dem Unternehmen laut IDC im ersten Quartal 2004 weltweit einen Stückzahleneinbruch von 49,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ein. Im Gesamtjahr 2003 hatte das Unternehmen laut IDC in Westeuropa einen Marktanteil von 7,4 Prozent (2002 waren es 8,1 Prozent) und verkaufte insgesamt 190.000 Cliés auf dem alten Kontinent.

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