Sozialversicherung, Riester, Bußgeld & Co.: Das ändert sich 2008

10.01.2008
Das Jahr 2008 beschert den Bürgern etliche Neuerungen und Änderungen, die sich auf den Geldbeutel auswirken. Die Finanzexperten der Dresdner Bank haben die wichtigsten Änderungen zusammengestellt:

Das Jahr 2008 beschert den Bürgern etliche Neuerungen und Änderungen, die sich auf den Geldbeutel auswirken. Die Dresdner Bank hat die wichtigsten Änderungen zusammengestellt.

1. Neue Bemessungsgrenzen

Besserverdienende in Westdeutschland zahlen ab 1.1.2008 etwas höhere Rentenbeiträge: In der gesetzlichen Rentenversicherung steigt die Beitragsbemessungsgrenze von 5.250 Euro auf 5.300 Euro, während sie in den neuen Ländern von 4.550 auf 4.500 Euro sinkt. Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen über den Grenzwerten liegt, spüren diese Veränderung auf ihrem Lohnzettel. Die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenkasse steigt von 3.975 Euro auf 4.012,50 Euro. Wer mehr verdient, kann sich privat krankenversichern.

2. Sozialabgaben verändern sich

Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sinken 2008 von 4,2 Prozent auf 3,3 Prozent. Der gesetzliche Rentenbeitrag bleibt konstant bei 19,9 Prozent. Die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen für Arbeitnehmer mit und ohne Kinder um jeweils 0,25 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent bzw. 2,2 Prozent. Kinderlose zahlen ihre Mehrbelastung komplett selbst.

3. Längerer Anspruch auf Arbeitslosengeld

Über 50-Jährige sollen künftig statt nur ein Jahr ganze 15 Monate lang Arbeitslosengeld I erhalten, über 55-Jährige 18 Monate und über 58-Jährige 24 Monate. Dies hat der Bundestag beschlossen. Das Gesetz ist allerdings noch nicht in Kraft.

4. Renten höher besteuert

Der Besteuerungsanteil für Rentner, die 2008 in den Ruhestand gehen, steigt von 54 auf 56 Prozent. Betroffen sind Bezüge aus gesetzlicher Rente, landwirtschaftlicher Alterskasse, Berufs-Versorgungswerken sowie die Rürup-Rente. Die Veranlagungsgrenze steigt jährlich um zwei Prozent, ab 2021 nur noch um ein Prozent, bis 2040 die volle Besteuerung von 100 Prozent erreicht ist. Allerdings gelten die üblichen Grundfreibeträge und steuerlichen Absatzmöglichkeiten, sodass das Gros der Rentner praktisch auch weiterhin keine Steuern zahlen muss.

5. Mehr Riester-Zuschuss

Die jährliche staatliche Grundzulage bei der privaten Altersversorgung mittels einer Riester-Rente steigt auf von 114 auf 154 Euro, die Kinderzulage von 138 auf 185 Euro.

6. Neues Recht für Versicherungsverträge

Ab 1. Januar 2008 haben Versicherte einen Anspruch auf Beteiligung an den stillen Reserven der Versicherungsgesellschaften. Der Anspruch auf Überschussbeteiligung wird ebenfalls gesetzlich verankert. Weiterhin muss der Rückkaufswert von Versicherungen bei Kündigung nach dem Deckungskapital der Versicherung berechnet werden. Kunden, die ihre Lebensversicherungen schon kurz nach deren Abschluss wieder kündigen, sollen zudem mehr dafür erhalten als bislang - dafür werden die Abschlusskosten des Versicherungsvertrags auf fünf Jahre verteilt.

7. Abgeltungssteuer

Bis zum 31. Dezember 2008 gekaufte Geldanlagen genießen nach einjähriger Haltefrist noch Bestandsschutz vor der am 1. Januar 2009 in Kraft tretenden Abgeltungssteuer von 25 Prozent. Bei Zertifikaten endet diese Frist bereits am 30. Juni 2008.

8. Preiserhöhungen bei Bus und Bahn

Einzelfahrscheine und Zeitkarten in der 2. Klasse der Deutschen Bahn werden um durchschnittlich 2,9 Prozent teurer. Die BahnCard wird durchschnittlich 3,8 Prozent teurer. Die großen Verkehrsverbünde werden ihre Preise um durchschnittlich 3,3 Prozent anheben.

9. Bußgelder für Raucher und Raser

2008 wird das Rauchen in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden flächendeckend verboten sein. Je nach Bundesland sind bis zu 5.000 Euro Bußgeld für Raucher und 10.000 Euro für Gastronomen fällig. Geplant ist auch die teils drastische Erhöhung der Bußgelder im Straßenverkehr: Laut Gesetzesentwurf soll erstmalige Trunkenheit am Steuer 500 statt bisher 250 Euro kosten, Raser sollen bis zu 680 statt 425 Euro zahlen. Bei Behinderung von Rettungsfahrzeugen durch Falschparker drohen 70 statt bislang 40 Euro Strafe.

10. Start der elektronischen Gesundheitskarte

Ab April 2008 wird die elektronische Gesundheitskarte mit Bild und Adresse des Versicherten schrittweise eingeführt. Sie ersetzt die bisherige Krankenkassenkarte. (mf)

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