Spammer und kleine Netz-Betrüger haben bei Twitter ihr Paradies gefunden. Sie überfluten den Microblogging-Dienst mittlerweile mit fragwürdigen Accounts. So eignet sich die Plattform hervorragend für ihre Zwecke, wie die Security-Spezialisten von Barracuda Networks aufzeigen. Sie bietet Möglichkeiten zur Verbreitung der weithin verhassten Kurznachrichten wie kaum ein anderes Portal im Web 2.0. Dabei profitieren die Spammer oft von der bloßen Blauäugigkeit der User.
Neben der hohen Zahl an Nutzern macht den Blogging-Service hauptsächlich seine Struktur für den Spam-Versand attraktiv, gleichzeitig eine soziale Vernetzung zu ermöglichen sowie als Suchmaschine zu fungieren. Absendern können dadurch unerwünschte Messages nicht nur bei den eigenen Followern platzieren. Darüber hinaus verknüpfen sie ihre Einträge gerne mit Tags, Keywords und Phrasen, um etwa in den Twitter-Trends oder unter Top-Suchresultaten zu erscheinen.
Blinde Gefolgschaft
Dass Twitter-User den Aussendern von Spam und Malware folgen, kommt Barracuda-Wissenschaftler Daniel Peck zufolge häufiger vor als man annehmen würde. Sie begrüßen neue Follower häufig auf gegenseitiger Ebene und folgen ihnen wiederum unkontrolliert. So können Spammer ihre Updates etwa mit Short-Links zu schadhafter Software an eine wachsende Zahl an Nutzern schicken, während sie die Gefolgschaft ihrerseits meist wieder stornieren.
Nur 43 Prozent der Twitter-Accounts können einem Barracuda-Test zufolge tatsächlich als "echt" eingestuft werden. Sie verfügen über mehr als zehn Freunde bzw. Follower und haben bereits mehr als zehn Tweets gepostet. Die verbleibenden 57 Prozent zählen laut Cnet-Bericht zur Fülle an fragwürdigen Profilen. Bei Twitter finden sich im direkten Vergleich mit den großen Suchmaschinen Google, Yahoo und Bing bereits acht Prozent der verbreiteten Malware - Tendenz stark steigend. Allerdings sind sich die Betreiber des Spam-Problems bewusst und haben verschieden Maßnahmen dagegen ergriffen. (pte/rw)