Canalys Channels Forum 2013

Speed Dating der Channel-Elite

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das Canalys Channels Forum hat sich als Kommunikationsplattform der großen Hersteller, Distributoren und Systemhäuser etabliert. Fast 1.000 Branchenvertreter trafen sich in Barcelona.
Fast 1.000 Teilnehmer trafen sich beim Canalys Channels Forum.
Fast 1.000 Teilnehmer trafen sich beim Canalys Channels Forum.

Das Modell ist simpel: Unterstützt von den großen Herstellern der Branche wie Hewlett-Packard, IBM, Lenovo oder Cisco können die wichtigsten europäischen Distributoren ihre besten Systemhauspartner auf eine Konferenz einladen. Nach diesem Prinzip funktioniert das Canalys Channels Forum, das nun bereits zum sechsten Mal abgehalten wurde. Fast 1.000 hochkarätige Branchenvertreter aus der EMEA-Region kamen so nach Barcelona.

Kernstück der Konferenz sind die durchgetakteten Meeting-Möglichkeiten, die schon fast an ein Speed Dating erinnern. "Das ist eine sehr effiziente Veranstaltung, bei der man in kurzer Zeit viele Kontakte knüpfen kann", bestätigt Walter Steffens, Mitglied der Geschäftsleitung der Rednet AG. Steffens lobt zudem die gute Organisation des Events.

Keynotes der Hersteller und des Veranstalters Canalys geben zudem Auskunft über die derzeitige Lage im Channel und die zu erwartenden Trends. Allerdings will Canalys-Chef Steve Brazier diesen Part nicht übergewichten, da für ihn die persönlichen Gespräche und Kontakte im Vordergrund stehen.

Systemhäuser haben den Kundenzugang

So beleuchtete Brazier in seiner Eröffnungsrede die Herausforderungen für den Channel durch neue Strukturen und Player: "Apple, Amazon, Google und Facebook sind in letzter Zeit um mehr als 200 Prozent gewachsen", erklärt Brazier. Das Problem sei aber, dass diese Unternehmen nicht gerade durch Channel-Freundlichkeit auffallen. "Sie verkaufen direkt, wann immer es geht", beklagt Brazier. Trotzdem sieht der Canalys-CEO nicht schwarz. Seiner Meinung nach ist die Talsohle durchschritten, und allein schon durch den einzigartigen Kundenzugang gehe vieles nur über den indirekten Vertrieb. "Auch die Cloud-Service-Provider haben gemerkt, dass nicht alles direkt geht, und arbeiten an entsprechenden Partnerprogrammen", stellt Brazier fest.

Auch bei den Hersteller-Keynotes stand der Wandel des Markts im Mittelpunkt. Die Hersteller haben ebenfalls erkannt, dass sie die entsprechenden Konzepte anbieten müssen, wenn sie weiterhin den Vertrieb über den Systemhauskanal beibehalten wollen. "Unsere Aufgabe ist es, Partner und Kunden durch den Wandel zu begleiten", hat Jos Brenkel, Senior Vice President PPS bei Hewlett-Packard, erkannt. Und Gianfranco Lanci, Senior Vice President und President EMEA bei Lenovo, macht den Händlern Mut: "Der PC-Markt ist nicht tot, er verändert sich nur", meint er. Lenovo wolle daher "multiple Lösungen" anbieten und durch diese "Trojanische Pferd" mit den Kunden ins Gespräch kommen. (awe)

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