Speicherhersteller verdient auch in schlechten Zeiten Geld

21.08.2003
Der Speichermarkt soll ein undankbares Geschäft sein, ist die landläufige Meinung. Das ständige Auf und Ab der Preise mache Geschäfte zum Vabanquespiel. Dass dem nicht so ist, erklärt Edmund Dägele, Geschäftsführer von Memory Solution.

Edmund Dägele, Geschäftsführer von Memory Solution, ist zufrieden. "Der DRAM-Markt verhält sich im Moment ruhig", erzählt er. "Nach dem Anstieg vor ein paar Wochen sind die Preise auf dem damaligen Niveau stabil geblieben."

Memory Solution ist mit dem Nachrüstgeschäft groß geworden. "Das blüht zur Zeit", freut sich Dägele. Sein Unternehmen verzeichnete in jüngster Zeit eine große Umsatzsteigerung. Konnte Memory Solution in 2002 für 63 Millionen Euro Speicherchips an den Mann bringen, stiegen die Umsätze im ersten Halbjahr 2003 schon auf 42 Millionen Euro. "Dieses Jahr knacken wir die 80-Millionen-Grenze", gibt sich Dägele zuversichtlich. "Würden wir unsere Produkte nur in Deutschland anbieten, könnten wir diese Zahlen nicht vorweisen", führt er weiter aus. Memory Solution ist in knapp 20 Ländern tätig. Und Deutschland hinke in Sachen Investionsbereitschaft noch leicht hinterher, muss Dägele zugeben.

Der Hauptumsatzbringer sind zurzeit DDR-333-Module. "Die sind sogar schon leicht auf Allokation", gesteht er ein. "Richtige Lieferschwierigkeiten haben wir nicht, aber in Unmengen auf Lager liegen diese Chips auch nicht", so Dägele. Die Nachfrage nach DDR-400-Speicher steige langsam, aber sicher. Doch es werde noch dauern, bis sie die DDR-333-Nachfolge antreten.

USB-Sticks und SDRAM

Auf die Frage nach zukünftigen Technologien gibt sich Dägele bedeckt: "Wir arbeiten ähnlich wie Infineon", erklärt er. "Beispielsweise ist Samsung immer vorne dabei, wenn es darum geht, eine neue Technologie einzuführen. Wir dagegen warten ab, bis der Markt reif ist für eine Neuerung und explizit danach verlangt. Deshalb haben wir zurzeit auch keine bahnbrechende neue Technologie in der Hinterhand."

Der Spezialist aus Breisach beschränkt sich aber nicht nur auf Memory für Rechner, sondern setzt auch auf USB-Sticks und Speicherkarten. Diese werden allerdings nur in Taiwan und den USA gefertigt und unter dem Label "take MS" vertrieben. "MS steht dabei natürlich für Memory Solu-tion und nicht für Microsoft", erklärt Dägele lächelnd. Die größten Karten haben derzeit eine Kapazität von 512 MB, hauptsächlich verkauft das Unternehmen aber Karten mit 128 MB. In Entwicklung befinden sich im Moment 1-GB-Module. Der Preis sinkt ständig, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch 1-GB-Module erschwinglich werden, glaubt Dägele.

Die wirtschaftliche Lage seines Unternehmens bezeichnet Dägele als sehr gut. "Wir sind sehr schlank und können kosteneffizient arbeiten. Deshalb sind wir in der Lage, auch in schlechten Zeiten noch Geld zu verdienen", freut er sich.

www.memorysolution.de

ComputerPartner-Meinung

Der Speichermarkt scheint einen schlechteren Ruf zu haben, als er verdient. Memory Solution zeigt, dass man auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch gut verdienen kann. Sonst könnte das Unternehmen heute nicht diese Umsatzsteigerungen vorweisen. (jh)

Zur Startseite