Speichermarkt

05.08.1998

Die Entwicklung, die sich zu Beginn des Monats März andeutete, hat sich bislang bestätigt. Die Preise für Speicher-Chips haben sich nach dem letzten starken Einbruch Ende März infolge eines großen Überangebots zum Quartalsende inzwischen auf niedrigem Niveau stabilisiert und bewegen sich kaum noch. Bei einigen Chip-Typen, TSOP, EDO und insbesondere 1x16 Modulen ist sogar ein leichter Anstieg der Preise zu verzeichnen. Unverändert abwärts geht es dagegen immer noch bei den 64 Mbit-Chips. Allerdings hat sich die Abwärtstendenz bei diesem Speichertyp weiter verlangsamt und scheint sich dem Ende zu nähern.Ist damit der Preisverfall gestoppt, deutet sich etwa schon eine Tendenzwende mit wieder steigenden Preisen an? Darauf sollte man im Augenblick nicht wetten. Die nächsten Wochen dürften spannend werden. Die für Mitte des Jahres angekündigte Einführung von Intels neuer PC100-Architektur, die die derzeit gängige PC66-Architektur ablösen wird, scheint unmittelbar bevorzustehen. Insider berichten, daß die für die neuen 100-MHz-Boards erforderlichen BX-Chip-Sets von Intel in Kürze in Stückzahlen verfügbar sein werden. Auch Speicherhersteller wie Kingston stehen in den Startlöchern, um den Markt mit 100-MHz-Speichermodulen zu beliefern. Es ist damit zu rechnen, daß die PC100-Architektur, die es möglich macht, die Performance von Intel Pentium II-Prozessoren voll zu nutzen, die in den letzten Monaten eher flaue Nachfrage nach PCs beleben wird. 100-MHz-Speichermodule und die entsprechenden Chips dürften deshalb auf einem höheren Preisniveau in den Markt einsteigen. Wie sich die Preise für die derzeit gängigen Chip-Typen und Speichermodule mittelfristig weiterentwickeln, wird vor allem davon abhängen, wie schnell die PC100-Architektur Rechner mit PC66-Architektur vom Markt verdrängen wird. Tendenziell ist bei diesen Chip-Typen damit zu rechnen, daß die Preise wieder stärker nachgeben. Von daher empfiehlt es sich für den Handel, auf die Lagerhaltung größerer Kontingente zu verzichten und Speicher-Chips nur noch nach Bedarf zuzukaufen.

Marina Sajitz, Kingston Technology

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