Speichermarkt

20.03.1998

Zurück zum freien Fall?Nachdem sich die Speicherpreise zum Jahresanfang auf niedrigem Niveau einigermaßen stabilisiert hatten und nur noch langsam nachgaben, beschleunigt sich der Preisverfall seit Beginn des Monats März wieder deutlich. Im Gegensatz zu den Vorwochen, in denen lediglich 16- und 64-Mbit-DRAMs eine stärkere Abwärtsbewegung zu verzeichnen hatten, sind davon durchgängig alle DRAM-Typen betroffen. Alles deutet darauf hin, daß die Preise in den nächsten Wochen weiter stark nachgeben werden.

Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe: Erstens zeigt sich die Nachfrage insgesamt nach wie vor sehr verhalten. PC- und Speichermodul-Hersteller verfügen immer noch über gut gefüllte Läger, die sie angesichts der niedrigen Preise Ende 1997 angelegt haben und nur langsam abbauen. Obwohl die seither weiter stark ermäßigten Preise dies nahelegen könnte, besteht aus Sicht der Hersteller keine Notwendigkeit, ihre Lagerbestände auf diesem hohen Niveau zu halten. Mitte des Jahres wird Intels neue PC100-Architektur die derzeit gängige PC66-Architektur ablösen. Für PC100-Rechner werden neue 100-MHz-SDRAM-Module erforderlich sein, die auch höher getaktete DRAMs benötigen. Aus diesem Grund werden alle derzeit verwendeten DRAM-Chips auf absehbare Zeit allenfalls noch in beschränktem Umfang für Ersatzbeschaffungen nachgefragt werden.

Bei SDRAM-Chips zeichnet sich immer deutlicher ab, daß Chip-Hersteller, die den Übergang zur 64-Mbit-Technologie bereits vollzogen haben, mit aller Macht auf den Crossover Point hinarbeiten und über eine weiterhin aggressive Preispolitik versuchen, diesen Punkt so schnell wie möglich zu erreichen. Der starke Preisdruck, unter dem SDRAM-Chips daher stehen, dürfte sich eher noch verstärken. Marina Sajitz, Kingston Technology

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