Spezielles Sortiment zahlt sich aus

27.05.2004
Die vor knapp vier Jahren gegründete Distribution Listan expandiert weiter. Mit einem speziellen Sortiment, das genau den Wünschen der Kunden entspricht, ist Stanislav Minkine wieder auf Erfolgskurs. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Warum müssen alle Computer immer einheitlich Grau sein?, dachte sich Stanislav Minkine vor ein paar Jahren und gründete im Sommer 2000 die Distribution Listan. Das erwies sich als Glücksgriff. Die Anwender begannen sich gerade für bunte, peppige Gehäuse zu interessieren, und Listan konnte sie liefern. "Von Anfang an boomte das Geschäft", freut sich Geschäftsführer Minkine. "Die Händler und Systemintegratoren rannten uns förmlich die Bude ein."

Der gebürtige Russe ist erst seit acht Jahren in Deutschland und hat heute kaum noch Zeit für seine Hobbys. Der begeisterte Angler und Rock- und Jazz-Fan verbringt die meiste Zeit in seinem Büro in Glinde, nahe Hamburg. Heute beschäftigt das Unternehmen 35 Mitarbeiter und hat rund 600 Artikel im Sortiment, die es auf 1.500 Quadratmetern Lagerfläche stapelt.

Das Sortiment beginnt bei Gehäusen und endet bei Computerzubehör wie Kabel und Stecker sowie Modding-Produkten. Inzwischen hat Listan auch die Eigenmarke "Be Quiet" auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um besonders konstruierte Netzteile, die, nicht so lärmend wie ihre Kollegen, PCs mit Strom versorgen. "Der Trend geht in Richtung leiser PC", erklärt Minkine. "In Europa und auch in Japan legen Käufer besonderen Wert auf leise Geräte. Merkwürdigerweise ist dieser Trend in den USA kaum oder sogar überhaupt nicht vorhanden", führt er weiter aus. Neben den leisen Netzteilen versorgt das Unternehmen den Handel außerdem mit Kühlkörpern für Prozessoren und Grafikkarten.

Ein großer Erfolg sind die gerade ins Programm aufgenommenen PC-Gehäuse der Diabolic-Serie. "Wir haben zwei Container mit je 780 Gehäusen geordert und alle sind weg", freut sich Minkine. "Aber die nächsten Container sind schon unterwegs", beruhigt er.

Wichtig ist Minkine ein professioneller Auftritt. Heute bestellt, morgen geliefert, ist seine Devise. Außerdem kennt er das Markenbewusstsein der Deutschen. "Deutsche Anwender kaufen nur das, was sie gut kennen", berichtet er. Deshalb versucht er seine Eigenmarken mit hochwertiger Qualität zu fairen Preisen im deutschen Markt zu etablieren.

Vor kurzem hat Minkine auch eine Vertretung in Taiwan gegründet. "So können wir die Wünsche der Kunden schneller an unsere asiatischen Hersteller übermitteln", glaubt er.

Zusatzgeschäft Modding

Für den Verkauf von speziellen Modding-Artikeln hat Minkine ein eigenes Unternehmen, die Revoltec GmbH gegründet. Diese Firma mit Firmensitz in Glinde bei Hamburg produziert seit 2003 Computer-Zubehör und Modding-Artikel und vertreibt diese unter der gleichnamigen Marke Revoltec.

Der Name "Revoltec", entstanden aus "Revolution" und "Technology", soll als Synonym für innovative und originelle Produkte stehen. Unter diesem Label kann der Handel Gehäuse, Lichteffekte, Kabel, Lüfter, Kühler und Zubehör beziehen. Alleinstellungsmerkmal der Marke sollen hochwertige Trendprodukte sein, die sich durch ein etwas anderes Design deutlich von Produkten anderer Hersteller abheben sollen. Mit diesem Sortiment wendet sich das Unternehmen speziell an eine junge Zielgruppe, die sich für Funktion und Design begeistert und ihre Rechner bei LAN-Parties und im Gaming-Bereich in Szene setzen will.

Das Unternehmen vertreibt ausschließlich an Wiederverkäufer, sowohl im Online- als auch im stationären Handel.

Meinung des Redakteurs

Minkine hatte zur richtigen Zeit den richtigen Riecher. Mit peppigen Gehäusen traf er genau den Kaufwunsch der Anwender. Selbst in dieser schwierigen Zeit, wo allgemeine Kaufzurückhaltung herrscht, geben PC-Enthusiasten immer noch viel Geld für Produkte rund um ihr liebstes Spielzeug aus.

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