Standpunkt

14.05.1999

Eigentlich müßten alle IT-Händler "Hurra" schreien, angesichts des prognostizierten Wachstums im Projektoren-Markt. Endlich mal wieder ein Produktsegment, bei dem richtige Beratung gefordert ist und man als Fachhändler die Chance hat, sich gegenüber den Großflächen-vermarktern und Versendern abzuheben.So viel zur Theorie. In der Praxis birgt die Vermarktung von Projektoren allerdings so ihre Probleme. Zum einen werden die Geräte, da ursprünglich aus dem Videobereich kommend (erst seit wenigen Jahren lassen sich PC-Daten überhaupt mit einem Projektor an die Wand werfen), bisher hauptsächlich von spezialisierten Audio/Video-Händlern vermarktet. Obwohl der IT-Handel von vielen Projektor-herstellern als Absatzkanal der Zukunft erkannt wurde, wird er vertriebsseitig bisher einfach ignoriert. So muß der dem Großbild zugetane EDV-Händler die Geräte (meist zu bescheidenen Konditionen) bei eben jenen A/V-Händlern oder handverlesenen Spezial-Partnern der Industrie einkaufen. Bei den Distributoren herrscht zum Thema Projektoren nämlich meistens Fehlanzeige. Zum anderen stellt der Einstieg in dieses Thema für viele einfach auch ein hohes finanzielles Risiko dar. Schließlich kosten hochwertige datenfähige Geräte locker über 10.000 Mark. Und man wird einen interessierten Kunden kaum mit nur einem vorführbereiten Typ dieser Gattung ins Geschäft locken.

Dennoch lohnt der Sprung ins kalte Wasser. Schließlich lassen sich Projektoren auch für das eigene Tagesgeschäft einsetzten (Präsentationen beim Kunden oder im Ladengeschäft, Mitarbeiterschulungen, DVD-Videovorführungen et cetera). Oder warum mit solchen Geräten nicht einfach ein lukratives Mietgeschäft aufziehen? Also: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Andreas Klett

aklett@computerpartner.de

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