Starker Dollar treibt die Preise hoch

06.08.2000
Der immer weiter steigende Dollarkurs treibt die Händlerpreise fast aller Komponenten derzeit nach oben - oder hält sie zumindest auf stabilem Niveau.

17-Zoll-Monitore

Lieferprobleme bei Monitoren

Die meisten Monitoranbieter haben in den vergangenen zwei Wochen ihre Preise angehoben oder doch zumindest Preissteigerungen angekündigt. Die 17-Zoll-Modelle von Scott- und Belinea sind um bis zu acht Prozent teurer geworden (wobei versucht wird, die Preise der Einsteigermodelle zu halten). Aber nicht nur der schwache Euro ist als Ursache auszumachen: Der Markt konzentriert sich nach dem harten Verdrängungswettbewerb der letzten Jahre auch immer mehr auf einige wenige Hersteller. Deren Produktionskapazität kann der aktuell starken Nachfrage kaum gerecht werden.

Pentium III-PCs, 500 MHz, 8- bis 12-GB-Festplatte

PC-Preise bleiben spannend

Ein einheitlicher Trend bei der Preisentwicklung kompletter PC-Systeme ist nach wie vor nicht auszumachen. Der hohe Dollarkurs drückt natürlich nicht nur auf die Preise der Einzelkomponenten, sondern auch auf die Komplettsysteme. Jedoch sind manche Preisgrenzen nicht nach oben zu durchbrechen, ohne dass der Markt in die Knie geht. Die in Deutschland derzeit etwas schleppende Nachfrage macht es den Händlern schwer, anders als mit günstigen Preisen zu argumentieren. Die RAM-Preise wechseln noch immer täglich, womit sich die Lage nicht gerade einfacher gestaltet.

Soundkarten

Soundkarten für Profis

Eine kuriose Preissituation zeigt sich bei den Soundkarten: Der Durchschnittspreis liegt mit 157 Mark höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres (152 Mark). Nicht eine Verknappung oder der Dollarkurs stecken dahinter, sondern tatsächlich die seit Monaten prophezeite Veränderung des Absatzschwerpunktes hin zu den Profikarten. Auch bei geschäftlich eingesetzten Computern ist eine Ausstattung mit Sound zwar mittlerweile selbstverständlich, zur Versorgung der angeschlossenen "Brüllwürfel" mit Event-Klängen reichen auf der Hauptplatine integrierte Soundchips allemal aus. Erst der Profi hat wieder Bedarf an einer zusätzlichen Soundkarte - und die ist dann auch zu Profipreisen zu haben.

TFT-Monitore, 17-Zoll, 1024x768 Pixel

Flachdisplays knapper

Auch die flachen TFT-Bildschirme sind derzeit teurer als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Bei diesen Geräten ist man an steigende Preise mittlerweile gewöhnt - oder doch zumindest an stabil bleibende. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch, damit einher geht wieder einmal eine Verknappung am Markt. Derzeit führen noch die Displays mit analogem Eingang den Verkauf an, zunehmend verbreiten sich jedoch volldigitale Modelle, die allerdings auch eine neue Grafikkarte erfordern. Neue Modelle mit immer neuen Features werden von allen Herstellern regelmäßig vorgestellt: USB-Hubs sind fast schon Standard, der Touchscreen erlebt wieder eine neue Blüte.

Laserdrucker, 600 Dpi, 12 bis 16 Seiten pro Minute

Epson siebt die Händlerschaft

Nicht immer muss ein Marktführer selbst etwas tun, um die eigene Marktsituation noch ein wenig zu verbessern. Für HP Deutschland wird sich die Sympathie der IT-Händler verbessern, nachdem Epson die Händlerschaft neu strukturiert. Nur noch ausgewählte Top-Partner erhalten wirklich gute Einkaufskonditionen, was für das Gros der kleineren und mittleren Händler wohl gleichbedeutend ist mit einer Preissteigerung. Zwar bietet Epson immer ein klein wenig mehr an Geschwindigkeit und Auflösung, dem Händler geht es jedoch in erster Linie um die Marge - auch bei kleinen Geschäften.

CD-RW-Rekorder

Preisstabile CD-Brenner

Bei den CD-Brennern scheint nichts Aufregendes passiert zu sein, gerade mal um 1,2 Prozent sank der Preis gegenüber dem letzten Monat. Die Bewegungen dazwischen waren jedoch recht Aufsehen erregend. Aus unerklärlichen Gründen senkte Sony Anfang Mai die Preise für einige Modelle, die über Discount-Ketten regelrecht verschleudert wurden, worauf andere Hersteller nachgezogen sind. Unklar ist diese Preissenkung vor allem, weil der Umsatz an CD-Brennern nach wie vor recht ordentlich läuft. Schnellere (und damit teurere) Modelle sowie der strapazierende Dollarkurs ließen den Mittelpreis jedoch wieder auf fast den Vormonatswert ansteigen.

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