Implementierung zu kompliziert

Sterben der IT-Projekte

16.05.2008
Von Gabi Nehls
Nur 29 Prozent der IT-Verantwortlichen haben es im Jahr 2007 geschafft, alle ihre geplanten IT-Projekte auch umzusetzen. Ein Killer, der immer häufiger genannt wird: Die Implementierung der Lösung ist zu kompliziert.

IT-Projekte haben in deutschen Unternehmen schlechte Karten umgesetzt zu werden. Eine Befragung unter knapp 460 IT-Managern durch Steria Mummert ergab, dass im vergangenen Jahr nur 29 Prozent der IT-Verantwortlichen alle ihre Projekte realisieren konnten. Besonders häufig wurde auf Maßnahmen aus dem Bereich Dokumentenmanagement verzichtet. Nur zwei Drittel der geplanten Projekte in diesem Bereich wurden auch implementiert. Das Dokumentenmanagement ist allerdings auch historisch gesehen das Stiefkind unter den Projekten. Denn bereits im Jahr 2006 klagten die IT-Verantwortlichen über mangelnde Umsetzung der geplanten Aktionen. An zweiter und dritter Stelle der Projekte, die auf Ewigkeit in Planung sind, stehen Aktionen aus dem Bereich E-Learning und Customer Relationship Management (CRM). Etwa jedes Fünfte Projekt zu diesen Themen war zwar fest geplant, fiel jedoch letztendlich unter den Tisch.

Die Gründe, die zum Scheitern eines Projektes führen sind vielfältig. In 30 Prozent der Fälle fielen die Maßnahmen schlichtweg dem Rotstift zum Opfer, weil die Budgets gekürzt wurden. Noch häufiger allerdings sind Fehlplanungen oder zu niedrige Lösungsreife ausschlaggebend für das Projektsterben. Ein Grund, der bislang für Projekte weniger Gefahr bedeutete wird in letzter Zeit zum gefährlichen Killer. Die Implementierung wird vielen Unternehmen zu kompliziert, weshalb sie lieber auf den Nutzen der Lösungen verzichten, als sich auf das Abenteuer einzulassen. Die Befragten Entscheider nannten diesen Grund in der aktuellen Befragung doppelt so häufig als noch im vergangenen Jahr - die Quote stieg von 7,4 auf 16 Prozent. (gn)

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